Schwangerschafts-ABC Risikoschwangerschaft: Das sind die Merkmale Tabea Lück Risikoschwangerschaft klingt gefährlicher als es sein muss. Denn dies bedeutet nur, das eine intensive Vorsorge ratsam ist. Wir haben die gängigsten Faktoren, die zu einer Einstufung als Risikopatientin führen für Sie zusammen gefasst. Viele Frauen bekommen einen Schock, wenn ihr Frauenarzt ihnen gegenüber zum ersten Mal von einer Risikoschwangerschaft spricht. Doch durch die heute sehr lange Liste an Risikofaktoren ist dies keine Seltenheit mehr. Und durch die medizinischen Möglichkeiten kein Grund zur Panik. Bestimmte Schwangerschaftsumstände können Risiken für Mutter und Kind hervorrufen. Doch meistens ist auch eine Schwangerschaft, die vom Arzt das Prädikat „Risikoschwangerschaft“ verliehen bekommt, problemlos zu genießen. Da in Deutschland mehr als 50 Faktoren zu den riskanten gezählt werden, zählt jede fünfte Schwangerschaft dazu. Die verschiedenen Risikofaktoren Risikofaktoren werden nach ihren Entstehungsgründen in mehrere Gruppen geteilt. Alter, mütterliche Vorerkrankungen, Probleme aus vorhergehenden Schwangerschaften, Komplikationen im Schwangerschaftsverlauf. Sehr jung oder alt Beim Alter gelten Frauen, die bei ihrer ersten Schwangerschaft unter 18 oder über 35 sind, als Risikopatientinnen. Bei sehr jungen Frauen und Mädchen kann es häufiger zu Durchblutungsstörungen der Gebärmutter, Mangelversorgung des Kindes oder Frühgeburten kommen. Ist die Mutter über 35, steigt mit jedem Jahr (statistisch betrachtet !) das Risiko, dass es bei der Entwicklung des Kindes zu einer Chromosomstörung wie z.B Trisomie 21 kommt. Dadurch ist auch die Gefahr einer Fehlgeburt größer. Außerdem treten häufiger Myome auf. Das sind gutartige Geschwülste in der Gebärmutter, die dem Fötus Platz wegnehmen können. Mütter mit Krankheiten Unter die riskanten mütterlichen Vorerkrankungen fallen: Diabetes, Herz-, Kreislauf-, Lungen-, und Nierenerkrankungen. Dazu kommen Infektionserkrankungen wie Röteln, Hepatitis, AIDS, Toxoplasmose oder Listeriose. Nicht die erste Schwangerschaft Einige Probleme aus früheren Schwangerschaften veranlassen auch eine Risiko-Einstufung. So vorhergegangene Fehl-, Tod- oder Frühgeburten, vor allem wenn sie mehr als einmal auftraten. Auch Vielgebärende, die bereits vier oder mehr Kinder geboren haben, zählen in diese Gruppe. Es kann auch zu Komplikationen kommen, wenn die vorhergehende Geburt ein Kaiserschnitt war. Häufig wird Frauen nach einem Kaiserschnitt geraten, mindestens ein Jahr zu warten, bis sie wieder schwanger werden. Vor der Schwangerschaft gesund, und dann… Auch bei gesunden Frauen können während einer Schwangerschaft Komplikationen auftreten. Mehrlingsschwangerschaften, Schwangerschaftsdiabetes und Gestose zählen hier zu den häufigen Risikofaktoren. Schwangerschaftsdiabetes ist eine besondere Form der Zuckerkrankheit, die zum ersten Mal während einer Schwangerschaft auftritt. Die Bauchspeicheldrüse kann in diesem Fall nicht so viel Insulin produzieren, wie durch den veränderten Hormonspiegel während der Schwangerschaft nötig ist. Gestose, früher auch Schwangerschaftsvergiftung genannt, ist eine Krankheit, die aus einer Reihe von Symptomen besteht, die nur in der Schwangerschaft auftreten. Dazu gehören Ödeme, Ausscheidung von Eiweiß im Urin und Bluthochdruck. Zur Beruhigung Aus welchem Grund auch immer Ihnen eine Risikoschwangerschaft in den Mutterpass eingetragen wird, machen Sie sich nicht zu große Sorgen. Ihr Arzt wird Ihre Schwangerschaft genau überwachen und frühzeitig eingreifen, sollten Sie oder Ihr Kind gefährdet sein.