Wer Zweifel an der Korrektheit von Prüfungsergebnissen hat, sollte eine Prüfungsanfechtung in Betracht ziehen.

Prüfungsanfechtung

Erfolgreich eine Prüfung anfechten – was Eltern wissen sollten

Nur eine schlechte Prüfung reicht aus, um den Durchschnitt nach unten zu ziehen. Manchmal kann sie sogar das Ende des Studiums oder der schulischen Ausbildung bedeuten. Doch nicht immer sind die Ergebnisse gerechtfertigt. Wer Zweifel daran hat, sollte eine Prüfungsanfechtung in Betracht ziehen.

Was ist eine Prüfungsanfechtung?

Unter einer Prüfungsanfechtung versteht man den Widerspruch gegen die Bewertung einer schriftlichen oder mündlichen Prüfung. Die Ergebnisse können nämlich tatsächlich nachträglich geändert werden. Zudem besteht auch die Möglichkeit einer Wiederholung der Prüfung. Wer eine Prüfung anfechtet, muss nachweisen können, dass sie nicht fair vonstattengegangen ist. Das ist immer dann der Fall, wenn formelle oder inhaltliche Fehler vorliegen.

Zunächst hat der Schüler, Studierende oder Auszubildende die Möglichkeit, Widerspruch einzulegen. Das kann er beispielsweise beim zuständigen Prüfungsamt tun. Sofern es sich um einen klaren Fall handelt, wird dem Widerspruch häufig stattgegeben. Ist das nicht der Fall, bleibt nur noch der Weg zum Anwalt.
Anfechten lassen sich Prüfungen in der Schule, an Hochschulen sowie Prüfungen bei den Industrie- und Handelskammern.

Formelle Fehler als Grundlage für die Prüfungsanfechtung

Formelle Fehler liegen vor, wenn äußere Umstände dazu geführt haben, dass die Prüfung nicht oder nur mangelhaft durchgeführt werden konnte. Fällt dem Prüfling der Fehler auf, sollte er sich so schnell wie möglich beschweren. Formelle Fehler sind beispielsweise die folgenden:

Gelingt die Anfechtung aufgrund eines formellen Fehlers, wird die Prüfung noch einmal wiederholt. Der Prüfling erhält also eine weitere Chance unter optimalen äußeren Umständen. Gewisse formelle Fehler können auch dazu führen, dass alle Prüfungsteilnehmer eine Wiederholung durchführen dürfen.

Inhaltliche oder materielle Fehler

Hierbei geht es um Fehler in der Aufgabenstellung. Dazu gehören beispielsweise unlösbare Aufgaben, Berechnungsfehler bei der Ermittlung der Endnote und falsche Bewertungen. Bei solchen Fehlern wird die Note nach erfolgreicher Prüfungsanfechtung korrigiert. In manchen Fällen genügen schon ein paar wenige Punkte, um die Prüfung am Ende doch noch zu bestehen, oder um eine Note hochgestuft zu werden.

Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen?

Die meisten Eltern möchten ihren Kindern eine gute Ausbildung ermöglichen und ihnen auch bei den Stolpersteinen auf diesem Weg zu Seite stehen. Wenn ein Prüfer eine Note festgelegt hat, fühlen sich Kinder und Eltern oft machtlos. Doch das sind sie nicht. Oftmals lohnt es sich, Widerspruch einzulegen und bei Ablehnung zu klagen. Eltern helfen ihren Kinder vor allem, indem sie für rechtlichen Beistand sorgen. Denn ein guter Anwalt, der sich auf das Prüfungsrecht spezialisiert hat, kennt sich mit dem Prozess der Anfechtung aus und kann das Beste herausholen. Schüler oder Studenten verfügen aber in der Regel nicht über die finanziellen Mittel, um einen Anwalt zu beauftragen. Hier können die Eltern einspringen und wertvolle Unterstützung leisten.

Wann lohnt sich die Prüfungsanfechtung?

Ob eine Prüfungsanfechtung Sinn macht, kommt auf die jeweilige Situation an. Die Kosten für einen Anwalt können hoch sein. Deswegen gilt es stets abzuwägen, ob im individuellen Fall eine Prüfungsanfechtung angebracht ist und ob sie sich lohnt.

Wenn einer der oben dargestellten formellen oder inhaltlichen Fehler gut nachweisbar vorliegt, führt eine Prüfungsanfechtung in der Regel auch zum Erfolg. In diesem Fall lohnt sich die Anfechtung fast immer. Das gilt insbesondere, wenn der Schul- oder Studienabschluss dadurch gefährdet sind.

Sollte der Fall nicht klar und eindeutig belegbar sein, ist von einer Prüfungsanfechtung eher abzuraten. Denn der Prozess der Prüfungsanfechtung ist dann langwierig und zeitraubend. Außerdem führt er nicht immer zum Erfolg. Diese verlorene Zeit können Schüler, Studierende oder Auszubildende lieber anders einsetzen.

Ein guter Anwalt für Prüfungsrecht wird den Fall individuell bewerten und seinen Klienten dann mitteilen, ob er überhaupt Chancen sieht. Dank seiner Expertise weiß er genau, welche Fälle vor Gericht durchkommen und bei welchen die Erfolgsaussicht marginal ist.

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