Plötzlich Pflegefall Das ist bei der Pflege von Verwandten wichtig Redaktion Es kann für Betroffene sehr schwer sein, wenn ein Familienmitglied nach einem Schlaganfall, Unfall oder Krankheit zu einem Pflegefall wird. Viele Familien versuchen zunächst, die Pflege selbst zu übernehmen, stoßen aber schnell an ihre Grenzen. Schließlich ist es nicht leicht und auch nicht selbstverständlich, die Pflege in allen Bereichen rund um die Uhr zu schultern. Für diese Fälle ist es empfehlenswert, sich mit Experten auseinanderzusetzen und Lösungen zu finden, mit denen alle Beteiligten zufrieden sind. 4 Tipps, damit Familien dem Pflegefall mit Leichtigkeit begegnen können Der Schock sitzt zunächst natürlich tief: Ein Familienmitglied ist plötzlich nicht mehr vollkommen gesund oder kann nicht mehr allein wie gewohnt den Alltag bestreiten. Für alle Bereiche gibt es jedoch adäquate Lösungsansätze, mit denen es gelingt, das Leben leichter und einfacher zu gestalten. So kann geschultes Pflegepersonal bei der Körperhygiene, Tablettenvergabe oder dem Anziehen von Kleidung behilflich sein. Das hilft Familien enorm, da die Pflegekräfte genau wissen, was zu tun ist. Gleichzeitig helfen sie mit Freundlichkeit und Expertise, jeden Pflegefall zu behandeln. Damit das alles möglich ist, gilt es, ein paar Tipps in Anspruch zu nehmen. Tipp 1: Beratungen in vollem Umfang ausschöpfen Die meisten Familien wissen nicht, was bei einem Pflegefall zu tun ist. Dabei ist es möglich, finanzielle Förderungen bei 24-Stunden-Betreuung oder spezielle Hilfsmittel, wie einen Rollator oder Duschhocker, zu erhalten. Fühlen sich Betroffene unsicher, ist eine umfassende Beratung sinnvoll. Bei der Krankenkasse erhalten Familien die nötigen Unterlagen, um einen Pflegeantrag zu stellen. Daraufhin wird der Pflegegrad von einem Profi bestimmt, der einen Hausbesuch vornimmt. In diesem Rahmen lassen sich Fragen, Leistungen und Kosten abklären – ein Punkt, den viele Familien brennend interessiert. Tipp 2: Vorsorgevollmachten fertigen lassen Bei plötzlicher Erkrankung oder Unfall wird einer Familie bewusst, wie schnell ein Unglück passieren kann. Es ist daher wichtig, schon frühzeitig Vorkehrungen zu treffen und Vorsorgevollmachten durch einen Notar oder eine Notarin schriftlich festzuhalten. Das bietet Rechtssicherheit und bestätigt, dass die Geschäftsfähigkeit des Vollmachtgebers zum Zeitpunkt der Unterschrift ohne Zweifel gegeben war. Durch die Vollmacht können Angehörige verschiedene Rechtsgeschäfte im Sinne des Vollmachtgebers klären, was von Vorteil ist, um Betreuung zu klären oder laufende Zahlungen zu gewährleisten. Tipp 3: Hilfe anbieten, aber keine Bevormundung vornehmen Viele Pflegebedürftige wissen, dass sie in ihrer Selbständigkeit eingeschränkt sind. Das macht sie unzufrieden. Kümmert sich die Familie im Anschluss zu fürsorglich um den Pflegebedürftigen, kann das gegenteilige Resultate verursachen. Es kann sogar dazu kommen, dass Streit entsteht. Wichtig ist in jedem Fall, die Wünsche und Bedürfnisse des Pflegebedürftigen abzuklären und zu beherzigen. Manchmal kann es eine Zeit dauern, bis sich der neue Alltag eingespielt hat. Dabei ist es oft nötig, Kompromisse einzugehen. Familien, die jedoch Geduld und Liebe aufbringen, handeln zugunsten des Pflegebedürftigen. Somit gelingt es, die Harmonie über viele Monate und Jahre aufrechtzuerhalten. Tipp 4: Arbeitsaufteilung in Anspruch nehmen In den meisten Familien gibt es immer eine Person, die sich aufopfert. Sie übernimmt jede Arbeit und bemüht sich, den Pflegebedürftigen bestmöglich zu umsorgen. Das kann nicht immer gut gehen, vor allem dann nicht, wenn diese Person noch einen Job zu erledigen hat oder sich um kleine Kinder kümmern muss. Besser ist es, die Arbeit mit anderen Verwandten, Freunden oder engen Nachbarn zu teilen. Diese helfen bei der Organisation eines reibungslosen Alltags. Ein Pflegefall trifft jede Familie hart. Mit Ruhe, Beratung und verschiedenen Lösungsansätzen ist es allerdings möglich, die neue Situation gut zu meistern. Es ist zudem ratsam, miteinander zu arbeiten, offen zu kommunizieren, den Pflegebedürftigen in jede Entscheidung mit einzubinden und sich Hilfe zu holen, wenn Bedarf besteht.