Asthma bei Kindern Bei Asthma: Keine Angst vorm Sport Jonathan Nübel Kinder, die an Asthma bronchiale leiden, sind oft gelähmt von der Angst vor einem Anfall. Die Eltern unterstützen das meist noch durch übervorsichtige Behandlung. Das ist verständlich, aber nicht immer notwendig. Sicher eine verständliche Vorbeugestrategie, wenn man bedenkt wie heftig akute Asthma-Anfälle teilweise werden können, jedoch schließt eine Asthma-Erkrankung keinesfalls eine rege sportliche Betätigung aus. Im Gegenteil, es ist bewiesen, dass in vielen Fällen, der Sport durchaus positive Effekte für die Erkrankten hat. Sogar im Leistungssport kann man einige, wenige Asthmatiker antreffen. Asthma bronchiale ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kinder, sie entsteht übrigens meistens durch Zigarettenrauch in der Wohnung des noch sehr jungen Kindes. Im jungen Alter besteht eine relativ gute Chance, die Krankheit zu heilen, erst einmal Erwachsenen verschwindet diese Chance. In beschwerdefreien Zeiten, haben betroffene Kinder keine Einschränkungen im Vergleich zu gesunden Kindern zu erwarten. Vorsicht vor, aber keine Angst vor Asthma Asthma-Anfälle können verschieden ausgelöst werden, das Ergebnis ist jedoch immer das gleiche. Die Atemwege, die bei Asthmatikern entzündet sind, werden dann durch eine Anschwellung und eine gesteigerte Schleimbildung so beeinträchtigt. Das behindert die Luftzufuhr schwer behindert und das Atmen fällt sehr schwer. Allgemein sind die Atemwege der Erkrankten sehr leicht reizbar und reagieren auf Infektionen, Allergene und starke Belastung mit solch einem Anfall. Belastungsanfälle sind dabei die häufigsten, weshalb beim Sport auf jeden Fall Vorsicht geboten sein sollte. Wichtig ist es, die Rahmenbedingungen für den Sport so zu treffen, dass einem Asthma-Anfall aufgrund zu intensiver Belastung vorgebeugt wird. Eine gute Planung ist deshalb essentiell für sporttreibende Asthmatiker, optimal ist es, wenn sie mit dem Arzt zusammen ausgearbeitet wird. Die bestmögliche Vorbereitung ist natürlich ein Belastungstest mit anschließender Auswertung durch einen Arzt, dabei kann gemessen werden, wie stark eine Belastung das Atemvolumen beeinflusst. Es muss ebenfalls geklärt werden, ob der Proband Medikamente vor dem Sport einnehmen muss. Das trifft zum Beispiel zu, wenn der Arzt eine Dauermedikation verschrieben hat. Im Grunde genommen sind jedoch alle Sportarten, die im Schulsport auftauchen, auch für ein Kind mit Asthma geeignet. Wichtig ist immer nur die Intensität und die Dauer der Betätigung. Ein an Asthma erkranktes Kind sollte während des Sports Pausen machen, in denen er seine Atmung beruhigen kann. Es bietet sich also eine Betätigung in Intervallen an. Vorraussetzung für die Teilnahme am Sportunterricht bzw. das allgemeine Sporttreiben sollte jedoch sein, dass der Asthmatiker ein Spray zur Akutbehandlung bei sich hat. Diese Sprays wirken sehr schnell und erweitern die Bronchen, weshalb sie gut für einen plötzlichen Anfall geeignet sind. Unabdingbar für eine sportliche Betätigung ist jedoch eine ausreichende Aufwärmphase, die mindestens 15 Minuten lang sein sollte, da der Kaltstart bei einem Asthmatiker doppeltes Risiko bewirken würde: Neben einer möglichen Verletzung, steigt die Chance auf einen Anfall astronomisch. Asthmatiker: Besser Schwimmen statt Fußball Um ein Risiko auch bei allen vorher getroffenen Rahmenbedingungen möglichst klein zu halten, ist die Wahl der Sportart auch nicht unbedeutend, wenn man die sportliche Betätigung ausweiten möchte, wie zum Beispiel in einem Sportverein. Sportarten, bei denen ruckartige Schnelligkeits- oder Kraftentwicklung im Vordergrund stehen, sind ungünstig für Asthmatiker, da die extrem hohe Intensität zu einem Anfall führen kann. Das schließt Sportarten wie Fußball, Basketball, fast alle Leichtathletikdisziplinen und Ähnliche ein. Dort bleibt so gut wie keine Ruhepause bleibt, um die Atmung wieder zu regulieren. Günstiger für Asthmatiker erweisen sich Ausdauersportarten, so zum Beispiel Schwimmen. Schwimmen entwickelt die Brustmuskulatur, hilft das richtige Atmen zu erlernen und erweitert die Lungenkapazität. Außerdem verursacht Schwimmen fast niemals einen Anfall, gibt statt dessen aber den Erkrankten ein Gefühl der Beherrschung der Krankheit und hilft so, unnötige Ängste zu überwinden. Dass diese Sportarten bei Kindern häufig nicht gerade die größte Begeisterung erzeugen, liegt oft auch an deren relativer Unbekanntheit. Aktuelle Bundesligaspieler kennt jedes Kind, aber einen männlichen Leistungsschwimmer zu nennen, bringt die meisten in Bedrängnis. Deshalb sollten Eltern sich und ihre Kinder informieren und, vor allem, den Kindern ermöglichen Idole auch in solch einer Sportart zu finden. Bei Kindern ist auch eine anfängliche Koordinationsschule besonders wichtig, denn sie erleichtert das Ausführen der Bewegungen bzw. ermöglicht eine weniger anstrengende Bewegung im Sport. Und wenn sie weniger Belastung bei den Bewegungsabläufen spüren, sinkt natürlich auch das Risiko eines Anfalls. Kinder die Sport treiben entwickeln überdurchschnittlichen Ehrgeiz und Selbstbewusstsein. Außerdem ist Sport eine verbindende Tätigkeit. Da Sport fast immer im Team, oder zumindest im Wettbewerb gegeneinander, ausgetragen wird, ist es fast schon garantiert Freunde mit ähnlichen Interessen zu finden.