Zucker

Süßes: Der größte Feind des Milchzahns

Süßigkeiten finden Kinder das Allergrößte. Schon der kniehohe Mensch findet überall in Greifhöhe die knallbunten Verlockungen und der Kampf geht los. Jetzt ist es Zeit, sich um zwei Dinge verstärkt zu kümmern: erstens um eine gute Strategie, zweitens um eine gut schließende Naschdose.

Frisch gebackene Eltern sind meist sehr ambitioniert, was den Umgang mit Süßigkeiten betrifft. Mancher übt sich fleißig in der Strategie des unauffälligen Rationierens der täglichen Gummibärchenmenge und das Kind ist zufrieden, solange nur ein grünes dabei ist.

Doch genau darin liegt das Problem: Kann man den Verzehr der täglichen Zuckermenge dauerhaft kontrollieren? Spätestens, wenn die ersten Kindergeburtstage beginnen, hat man nur noch damit zu tun, Kuchenstücke und Schokoküsse aus klebrigen Mündern und Händen zu klauben.

Erst, wenn der kleine Magen komplett mit Zucker ausgekleidet ist, stellt man fest, wie schwierig die Aufrechterhaltung der einst verfolgten Strategie vom Umgang mit dem Klebewerk ist. Man entdeckt immer häufiger die ungeplante Verformung der kindlichen Wange und spart sich die Mühe, ständig „Nein!“ zu sagen. Die Gummibärchen-Endlosschleife beginnt.

Wie viel Süßes ist gesund?

Je mehr Süßigkeiten Kinder essen, umso höher ist ihr Verlangen danach. Der  große Nachteil ist, dass Süßigkeiten neben einem sehr hohen Anteil an Zucker oft auch viel Fett enthalten. Bei Kindern, die zu viel Süßes essen, kommen zudem häufig wertvolle Lebensmittel wie Kartoffeln, Gemüse und Vollwertiges zu kurz. Ergebnis: Karies, Übergewicht, Mangelerscheinungen und Hyperaktivität.

Kinder sollten deshalb nur etwa 150 bis 200 Kalorien pro Tag in Form von Zucker zu sich nehmen, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Das entspricht etwa fünf Keksen, fünf Stückchen Schokolade oder 40 Gramm Gummibärchen. Die meisten Kinder wollen mehr. Um Verbote kann es nicht gehen, denn sie bewirken oft genau das Gegenteil.

Kinder müssen lernen, ihr eigenes Maß zu finden. Dabei spielen das Vorbild der Eltern und ihre Ehrlichkeit eine große Rolle. Mancher Erwachsene veranstaltet selbst regelrechte Schoko-Orgien. Und so kommt es, dass manche Eltern weitgehend ungehört über mangelnde Zurückhaltung ihrer Kinder bei Schokokuss & Co. klagen.

Eigentlich gibt es keine gesunden Süßigkeiten. Doch es ist zu schaffen, dass beim Naschen eine Reihe wertvoller Inhaltsstoffe gleich mitgegessen werden. Frisches Obst, Trockenfrüchte, Nüsse und Studentenfutter sind eine gute Alternative zu Bonbons und Keksen. Man kann aber Obst auch zu leckeren kleinen Gerichten und Desserts verarbeiten.

Dürfen Kinder naschen? – Ein klares: Jein

Kindererziehung ist ein ständiger Tanz auf dem schmalen Steg zwischen ausreichend Freiraum und notwendigen Grenzen. Der goldene Mittelweg ist nicht leicht zu finden, und vor allem  auch einzuhalten. Andererseits geht es nicht darum, einen Spaceshuttle zu fliegen: solange sichergestellt ist, dass das Kind gleich nach dem Naschen gründlich Zähne putzt, es in Maßen und zur richtigen Zeit nascht (nach den Mahlzeiten) und solange insgesamt eine gesunde, ausgewogene Ernährung sichergestellt ist, ist gegen ein Stück Schokolade oder eine Kugel Vanilleeis nichts einzuwenden.

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