Die erste Impfung ist die schwerste

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Die erste Impfung ist die schwerste

Impfungen sind wichtig, um Babys und Kleinkinder vor Infektionskrankheiten zu schützen. Jede Impfung ist jedoch auch mit gewissen Risiken behaftet, was viele Eltern gerade vor der ersten Impfung zurückschrecken lässt.

Eine Impfung ist zunächst im Sinne einer Schutzimpfung zu verstehen. Sie soll dazu dienen, verschiedenen Infektionskrankheiten vorzubeugen. Man unterscheidet generell zwischen einer aktiven und einer passiven Impfung.

Bei der aktiven Impfung wird ein abgeschwächter oder abgetöteter Krankheitserreger in den Körper geimpft, um das körpereigene Immunsystem zur Bildung spezifischer Antikörper anzuregen. Somit kann der Körper eine Immunität gegen diesen Krankheitserreger aufbauen. Eine passive Impfung enthält dagegen spezifische Antikörper, das körpereigene Immunsystem wird bei dieser Art Impfung nicht aktiv miteinbezogen. Der Schutz vor gefährlichen Infektionskrankheiten ist jedoch in beiden Fällen gewährleistet.

Kinder werden in der Regel gegen Keuchhusten (Pertussis), Pneumokokken, Masern, Mumps und Röteln (MMR), Windpocken (Varizellen), Meningokokken, Diphtherie, Hepatitis B, Hib (Haemophilus influenzae Typ b), Kinderlähmung (Poliomyelitis) und Wundstarrkrampf (Tetanus) geimpft. Dem liegen die Impfempfehlungen der ständigen Impfkommision (STIKO) zugrunde. Die Masernimpfung ist seit März 2020 Pflicht.

Was ist eine Mehrfachimpfung?

Eine Mehrfachimpfung ist eine Impfung mit mehreren Impfstoffen, die gleichzeitig verabreicht werden. Ihr Kind wird somit gegen verschiedene Krankheitserreger zugleich geimpft (Kombinationsimpfstoffe). Ein Vorteil dieser Art Impfung ist die niedrige Dosierung der Konservierungsstoffe, die sonst in jeder Impfung vorhanden sind. Das soll die Belastung durch Zusatzstoffe mindern.

Fraglich ist, ob der Körper eine gleich starke Immunität für alle geimpften Krankheitserreger entwickeln kann. Das körpereigene Immunsystem muss sich schließlich zugleich mit mehreren Krankheitserreger auseinandersetzen. Gesunde Babys werden bereits ab dem vollendeten zweiten Monat mit einer Sechsfachimpfung gegen Diphtherie, Hepatitis B, Hib (Haemophilus influenzae Typ b), Keuchhusten, Kinderlähmung (Poliomyelitis) und Wundstarrkrampf (Tetanus) immunisiert.

Was gibt es vor und nach einer Impfung zu beachten?

Schwerwiegende Beeinträchtigungen des kindlichen Organismus und ernsthafte Nebenfolgen sind laut medizinischen Studien insgesamt selten. Impfgegner bemängeln jedoch oft Herkunft und Objektivität dieser Studien. Um das Risiko dennoch möglichst gering zu halten, sollten Sie aber einige Empfehlungen beherzigen.

Das Immunsystem Ihres Babys können Sie durch Stillen auf natürlichem Wege verstärken. Am besten sollte man zumindest bis zur dritten Dosis der Sechsfachimpfung stillen. Dadurch unterstützen Sie die bessere Verträglichkeit der Impfstoffe.

Bei bestimmten kindlichen Vorerkrankungen darf vorläufig oder gar nicht geimpft werden. Das betrifft 

  • Kinder mit schwerem Defekt der Immunabwehr
  • sowie Kinder, die mit Blut– bzw. Blutprodukten (Bluttransfusion, Immunglobuline) behandelt werden
  • oder bestimmten Medikamenten, die das körpereigene Abwehrsystem schwächen (z.B. Chemotherapie).

Eine leichte Erkältung oder Fieber bis 38, 5 Grad Celsius sprechen im Allgemeinen nicht gegen eine Impfung. Erfahrungsgemäß ist es trotzdem besser, ganz gesunde Kinder zu impfen, um sie nicht einer doppelten Belastung aussetzen zu müssen.

Impftermin: Vorsicht bei bestehenden Erkrankungen

Besondere Vorsicht ist bei den Kindern geboten, die bereits eine bestehende Krankheit oder Neigung zu bestimmten Erkrankungen haben. Oder Kindern, die zu Fieberkrämpfen neigen. Nach einer MMR-Impfung sollte dann z.B am siebten bis zwölften Tag die Körpertemperatur in regelmäßigen Abständen nachgemessen werden. Man sollte für genügend fiebersenkende Mittel zu Hause sorgen. Sie enthalten beispielsweise die Wirkstoffe Paracetamol oder Ibuprofen.

Nach der Fünf- bzw. Sechsfachimpfung besteht die Gefahr eines Fieberkrampfes dagegen unmittelbar am Impftag. Nach einer Absprache mit dem Kinderarzt ist in diesem Fall eine vorbeugende Verabreichung der fiebersenkenden Mittel sofort nach der Impfung sowie vier und acht Stunden danach zu empfehlen.

Die Monate April bis Juni eignen sich besonders gut für eine Impfung, weil dann die Erkältungszeit vorüber ist. Ein Impftermin am frühen Morgen bietet die Gelegenheit für eine schnellere Behandlung einer möglichen Impfreaktion noch am selben Tag durch den Kinderarzt, der die Impfung verabreicht hatte.

Das Kind muss nach der Impfung die Gelegenheit haben, sich auszuruhen. Vermeiden Sie Übermüdung und Überanstrengung. Theaterbesuche oder Grillabende sollten Sie also auf jeden Fall verschieben.

Falls die Impfreaktion über das Normalmaß hinaus geht, d.h nicht nur eine Reaktion an der Impfstelle oder Fieber bis 39 Grad Celsius, sollte man sofort einen Kinderarzt aufsuchen. Auch wenn andere Körperreaktionen wie Erbrechen oder Verkrampfen aufgetreten sind.

Ein ausführliches Aufklärungsgespräch mit dem behandelnden Kinderarzt ist generell vor jedem Impftermin zu empfehlen.

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