Martinslieder

Ein armer Mann, ein armer Mann

Ein armer Mann, ein armer Mann,
der klopft an viele Türen an.
Er hört kein gutes Wort, und jeder schickt ihn fort.

Im ist so kalt. Er friert so sehr.
Wo kriegt er etwas Warmes her?
Er hört kein gutes Wort, und jeder schickt ihn fort.

Der Hunger tut dem Mann so weh
und müde stapft er durch den Schnee.
Er hört kein gutes Wort, und jeder schickt ihn fort.

Da kommt daher ein Reitersmann,
der hält sogleich sein Pferd an.
Er sieht den Mann im Schnee und fragt: „Was tut dir weh?“

Er teilt den Mantel und das Brot
und hilft dem Mann in seiner Not.
Er hilft so gut er kann, Sankt Martin heißt der Mann.

Zum Martinstag steckt jedermann
leuchtende Laternen an.
Vergiß den anderen nicht, drum brennt das kleine Licht.

* * *

Martin war ein frommer Mann

Martin, Martin, Martin war ein fommer Mann.
Zündet viele Lichter an,
daß er oben sehen kann,
was er unten hat getan.

Martin, Martin, Martin ritt durch dunklen Wald,
Wind, der wehte bitterkalt.
Saß am Weg ein Bettler alt,
wäre gar erfroren bald.

Martin, Martin, Martin hält und unverweilt
seinen Mantel mit ihm teilt.
Ohne Dank er weiter eilt.
Bettlers Not war nun geheilt.

Martin, Martin, Martin ist ein frommer Mann.
Stimmt ihm frohe Lieder an,
daß er oben hören kann,
was er unten hat getan.


* * *

Sankt Martin

Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
sein Roß das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut,
sein Mantel deckt ihn warm und gut.

Im Schnee saß, im Schnee saß,
im Schnee da saß ein armer Mann,
hat Kleider nicht, hat Lumpen an.
O helft mir doch in meiner Not,
sonst ist der bittre Frost mein Tod!

Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin zog die Zügel an,
sein Roß steht still beim armen Mann,
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt,
den warmen Mantel unverweilt.

Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin gab den halben still,
der Bettler rasch ihm danken will.
Sankt Martin aber ritt in Eil
hinweg mit seinem Mantelteil.


* * *

Beim Teilen ist das so

Beim Teilen ist das so: Wer 
gibt und nimmt, wird froh. Wer
nimmt und gibt, wird froh.


* * *

Da draußen weht der Wind 

Da draußen weht der Wind so kalt, 
ein Bettler sitzt am Winterwald 
mit Lumpen nur bekleidet. 
Gar frohgemut und sorgenfrei 
kommt eine Reiterschar vorbei. 
Der Bettler Kälte leidet. 

Sankt Martin führt die Rotte an, 
ein großer, starker Reitersmann 
auf einem stolzen Schimmel. 
Ein Mantel hüllt ihn schützend ein, 
und Raben krächzend ihn umschrei’n. 
Es schneit aus hohem Hinmmel. 

Der Bettler streckt die Hand empor 
und bittet flehend um ein Ohr, 
erhebt sich von der Erde. 
Sankt Martin hält die Rosse an, 
und vor dem armen Bettelmann 
steh’n Reiter still und Pferde. 

Und mittendurch, im Augenblick, 
teilt er den Mantel in zwei Stück‘, 
tat sich nicht lang besinnen, 
und reicht die eine Hälfte dann 
dem überraschten Bettelmann 
und wendet sich von hinnen. 

Die Reitersknechte, rauh und grob, 
sind still und ganz erstaunt darob 
und hören auf zu scherzen. 
Sankt Martin reitet schweigend fort. 
Der Bettler ruft ein Dankeswort 
aus überfrohem Herzen. 

Sankt Martin, edler Reitersmann, 
rühr‘ du auch uns’re Herzen an, 
damit sie froh sich weiten, 
dass mit dem Nächsten in der Not 
wir gerne teilen unser Brot, 
so jetzt und alle Zeiten. 

(H.Teggers/A. Lohmann)

* * *

Ein Bettler saß im kalten Schnee

Ein Bettler saß im kalten Schnee,
dem tat das alte Herz so weh.
Sankt Martin der vorüberritt,
gab ihm den halben Mantel mit.

Da dankte still der alte Mann
und sah ihn voller Freude an.
Sankt Martin zog des Weges fort
und bald erfuhr er Gottes Wort.

Geschrieben steht: „Seid allen gut,
denn was ihr dem Geringsten tut,
das habt ihr mir, dem Herrn geschenkt!“
Wohl dem, der wie Sankt Martin denkt.


* * *

Martinslied

Es dunkelt früh der Abend schon,
der November ist im Land.
Wir feiern, was Sankt Martin tat,
mit Lichtern in der Hand.
Wir denken an den armen Mann,
den Martin einst bedeckte
mit seinem halben Mantelteil,
als Not ihn tief erschreckte.

Sankt Martin, Sankt Martin,
dich loben alle Leute.
Sankt Martin, Sankt Martin,
so singen wir auch heute.

Zu Martin sprach der Herr im Traum:
„Sieh, ich trag dein Mantelteil,
was du dem Ärmsten hast getan,
das wurde mir zuteil.“
Und Martin folgte Jesus nach,
seit er ihm war erschienen.
Sankt Martin wollt dem Nächsten nun
als seinem Bruder dienen.

Refrain

Vom heilgen Martin singen wir,
wie er half mit Mut und schnell.
Laternen tragen wir für ihn,
seine Güte strahlte hell.
Er sah die menschen neben sich.
Auch wir wolln um uns schaun.
Vom heilgen Martin lernen wir,
einander zu vertrauen.

Refrain

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