Junge Eltern unterwegs Urlaub mit Baby und Kleinkind Redaktion Viele frischgebackene Eltern zögern, wenn es darum geht mit dem Baby zu verreisen. Aus Angst, etwas falsch zu machen oder mögliche Gefahren falsch einzuschätzen. Was gibt es bei Reisen mit Babys zu beachten? Urlaub mit dem Baby? Geht denn das? Ist es nicht noch ein bisschen zu klein dafür? Fragen wie diese schwirren frischgebackenen Eltern häufig durch den Kopf und lassen sie zögern. Nicht selten wird schließlich der Urlaub storniert, obwohl eigentlich unnötig. Natürlich können Sie mit Ihrem Baby Urlaub machen. Wenn Sie auf ein paar Besonderheiten und Hinweise achten, steht einer erholsamen Pause nichts im Wege. So empfiehlt es sich beispielsweise noch vor dem Urlaub Ihrem Kinderarzt von Ihrem Reiseziel und Ihrer Reisezeit zu berichten. Zusammen können sie Besonderheiten, Vorsichtsmaßnahmen und etwaige Vorkehrungen besprechen. Aber auch ihrem eigenen, gesunden Mutter- oder Vaterinstinkt können Sie vertrauen. Entsprechend sollten Sie nicht gerade im Hochsommer in den Süden verreisen. Denn was für Sie nicht gut ist, wird für Ihr Baby wohl kaum erträglicher sein. Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit oder extreme Trockenheit sind dabei jene Faktoren, die es zu beachten gilt. Besser sie wählen Frühling oder Herbst, wenn die Temperaturen und äußere Bedingungen noch nicht so extrem sind und ihnen einen angenehmen Urlaub erlauben. Was auf jeden Fall in ihre Reisetasche gehören sollte ist eine Reiseapotheke mit allen notwendigen Medikamenten. Ihr Arzt hilft Ihnen gerne bei der Zusammenstellung. Für Verpflegung und Bekleidung (vor allem Windeln) ist in allen Urlaubsgebieten innerhalb der Europäischen Union gut gesorgt. Lediglich, wenn Sie ganz spezielle Ansprüche haben, sollten Sie schon zu Hause alles zurecht legen. Mit einem Baby können Sie ruhig eine längere Reise planen. Schließlich ist es noch so klein, dass es wohl kaum herumtoben wird. Die meiste Zeit schlafen Babys und wenn gesunde Kinder nörgeln, dann ist es meist nur weil sie eine saubere Windel benötigen, Durst oder Hunger haben oder beschäftig werden wollen. Das Schlafbedürfnis älterer Säuglinge sollten Sie jedoch auch nicht überschätzen und Ihren Urlaubsalltag an diesen Rhythmus anpassen. Reisen ins Gebirge Wenn Reisen mit Kindern prinzipiell auch unbedenklich sind, sollte man es doch vermeiden, mit Kleinkindern in Höhen über 1500m zu reisen, da sie noch nicht in der Lage sind, sich so schnell auf die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen. Der stark verminderte Luftdruck und Sauerstoffgehalt im Hochgebirge verursacht bei Heranwachsenden noch schneller Beschwerden als bei Erwachsenen. Babys fangen dann in der Seilbahn nicht wegen des Hungers, sondern aufgrund ihrer fürchterlichen Ohr- und Kopfschmerzen an zu schreien, sind aber nicht in der Lage, dies zu artikulieren. Selbst mit etwas größeren Kindern sollte man schnelle Bergaufstiege vermeiden, weil auch sie nicht so anpassungsfähig sind wie Erwachsene und leichter die Höhenkrankheit bekommen. Sollte Ihr Kind also mal typischen Anzeichen dieser Krankheit zeigen (Kopfschmerzen, Teilnahmslosigkeit, Benommenheit oder irgendwelche anderen auffälligen Verhaltensweisen), dann steigen sie schnellstmöglich wieder ab und suchen einen Arzt auf. Dass man mit Kindern nicht allzu anstrengende Touren übernimmt und sie gegen Kälte und Sonne richtig schützt, versteht sich von selbst. Reisen in die Tropen In den Tropen lauern Gefahren vor allem in Form von Sonnen- und Hitzeeinwirkung, Tropenkrankheiten und Parasiten. Kinder sind besonders gefährdet, da ihr Immunsystem noch nicht so widerstandsfähig ist wie das der Erwachsenen. Da manche Impfungen erst ab einem gewissen Alter ratsam sind, sollte man auf Reisen in Länder mit erhöhter Gefährdung ganz verzichtet werden. Außerdem brauchen Kinder eine längere Eingewöhnungszeit als Erwachsene, weshalb man von kurzen Fernreisen absehen sollte. Generell ist zu beachten, dass Kinder immer vor der direkten Sonneneinstrahlung geschützt werden sollten. Kinder sollten nicht barfüßig laufen, da in den Böden erhöhte Gefahr von Parasitenbefall (z.B. Hakenwürmern) besteht. In Binnengewässern besteht ebenfalls in erhöhtem Maße die Gefahr von Infektionen. Aus diesem Grunde sollten Kinder dort nicht baden. In Pools oder dem Meer ist das Risiko dagegen eher gering. Um Kinder und sich selbst vor Infektionskrankheiten zu schützen, sind Impfungen manchmal unerlässlich. Um zu erfahren, auf welche Krankheiten Sie in dem Reiseland treffen können und wie Sie sich dagegen schützen können, wenden Sie sich am besten an Ihren Kinderarzt und die zuständigen Tropeninstitute. Neben der Impfprophylaxe ist der Schutz gegen die Überträger der Krankheit ebenso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger. Viele Erreger (z.B. Cholera) werden durch unreines Wasser und Lebensmittel übertragen. Nutzen Sie nur frisches Wasser und kochen Sie es immer ab vor dem Gebrauch. Wenn es möglich ist, kühlen Sie Ihre Lebensmittel. Hauptüberträger von tropischen Infektionskrankheiten (z.B. Dengue Fieber, Malaria, Schlafkrankheit) sind vor allem Mücken und einige Fliegenarten (Tsetse-Fliege). Moskitos werden durch Körpergeruch angelockt, darum ist Hygiene ein wichtiger Schutz vor Stichen. Besonders Kinder sollten langarmige Kleidung tragen und sich gegebenenfalls mit Moskitonetzen schützen. Insektenabwehrstoffe (Repellents) mit dem Wirkstoff Bayrepel bzw. Icaridin können schon ab 2 Jahren aufgetragen werden und halten verschiedene Insekten ab. Malaria, besonders die Malaria tropica ist eine der häufigsten und gefährlichsten Tropenkrankheiten, die gerade bei Kindern zu schwerwiegenden (auch tödlichen) Erkrankungen führen kann. Die Impfungen gegen Malaria (z.B. Chloroquin und Proguanil) sind alters- und gewichtsabhängig und können ab dem Säuglingalter genommen werden. Das Präparat Mefloquin kann man ab einem Alter von drei Monaten und einem Körpergewicht von fünf Kilogramm einnehmen. Auch hier gilt: Für die Auswahl des geeigneten Präparats ist eine Konsultation bei Ihrem Arzt oder einem Tropenmediziner die wichtigste Informationsquelle.