Gute Vorbereitung erspart Stress Autoreisen mit Kindern Redaktion Wer häufiger mit Kindern unterwegs ist, kennt das Problem längerer Autofahrten. Spätestens nach der ersten Stunde wird es auf der Rückbank unruhig. Die Kinder nörgeln, sind unausgeglichen und kaum mehr zu bremsen. Mit den richtigen Überlegungen und Vorbereitungen können Sie dafür sorgen, dass Ärger und Strapazen zu Hause bleiben und der Urlaub oder der Kurztrip auch wirklich zur Erholung wird. Wir haben für Sie im Folgenden einige Tipps und Tricks zusammengestellt: Sicherheit und Gesundheit Schnallen sie Ihr Kind immer an! Ausnahmen gibt es keine. Auch, wenn es in dem speziellen Reiseland nicht vorgeschrieben ist, sind Gurte und bei kleineren Kindern Kindersitze lebensrettend. Diese müssen auf die Größe Ihre Kindes angepasst sein. Wenn es das Auto zulässt, sollten die Sitze im hinteren Teil des Autos sein, da Airbags auf Erwachsene abgestimmt sind und bei kleinen Kindern schwere Verletzungen verursachen können. Lassen sich auf dem Rücksitz keine Kindersitze anbringen, sollte man entweder rückwärts gerichtete verwenden, oder ausschließlich dafür vorgesehene nach vorne gerichtete. Manchmal müssen die Autositze dazu nach hinten geschoben werden, oder der Airbag ausgeschaltet werden. Achten sie dazu auf die Herstellerinformationen! Kinder sollten ausschließlich auf der Beifahrerseite aussteigen, da sie nicht so achtsam sind und gefährliche Situationen entstehen ,wenn Sie plötzlich zur Verkehrsseite hin aussteigen. Gewöhnen Sie Ihrem Nachwuchs sofort richtiges Verhalten an! Denken Sie auch daran, dass in vielen Ländern andere Verkehrssitten herrschen, mit denen schon Erwachsene überfordert sein können. Manchen Heranwachsenden kann während langer Autofahrten übel werden. Wie bei Flugreisen sollten sie deshalb auch bei der Fahrt mit dem Auto etwas gegen Reisekrankheit in ihrer Kinderapotheke haben.Fragen sie den Kinderarzt, welche Produkte hierzu geeignet sind! Wenn Sie das Auto mal verlassen müssen, lassen Sie Ihr Kind niemals alleine zurück! Gerade im Sommer kann das für die Gesundheit Ihres Kindes gefährlich werden, da Dehydrierung und Hitzeschlag drohen. Auch während gemäßigter klimatischer Bedingungen sollten Kinder nicht alleine bleiben, da sie auf die abenteuerlichsten Gedanken kommen können und im Auto genug Möglichkeiten für Katastrophen stecken. Der frühe Vogel fängt den Wurm Eine gute Zeit, um eine längere Autoreise zu beginnen, ist drei bis vier Uhr morgens. Zu dieser Zeit ist auf den meisten Straßen noch wenig Verkehr. Ihre Kinder sind zudem noch so müde, dass sie ohne Probleme im Auto weiterschlafen. Für Sie bedeutet das, dass Sie ohne Schwierigkeiten durchkommen und auch einmal mehr als nur eine, oder zwei Stunden am Stück fahren können. Jedoch sollten Sie die typischen Stoßzeiten, also Zeiten an denen die Schulferien beginnen oder enden, vermeiden. Selten hilft da der frühe Startzeitpunkt. Fragen Sie den ADAC, der hilft ihnen gerne weiter und kann auch Ausweichstrecken empfehlen. Ordnung über Chaos Viele Streßsituationen lassen sich bereits vor dem eigentlichen Reisebeginn ausmerzen. Reisetaschen und Koffer beispielsweise müssen nicht erst am Abreisetag gepackt werden. Der Vortag (auch wenn er hektisch sein mag) eignet sich hervorragend. Laden Sie dann auch gleich die „Kofferplage“ ins Auto, haben sie am Reisetag eine Sorge weniger. Für die Reise selber sollten Sie neben den Koffern 3 verschiedene „Erfrischungs-Körbe“ bereitmachen und diese separat im Auto verstauen. So können Sie auch während der Fahrt schnell und problemlos an sie herankommen. Zu den Körben gehören: Snacks für Zwischendurch, ein Picknickkorb für größere Pausen und eine „Notfalltasche“ mit Überraschungen für die Kinder. Auch Wechselkleidung, insbesondere für die Kinder sollten Sie sich griffbereit legen. Gut gestärkt in den Urlaub Wenn kleine Kinder quengeln und unruhig werden liegt es oft daran, dass sie entweder gelangweilt sind, oder ihnen etwas fehlt. Urlaubsreisen mit dem PKW lassen Hunger, Durst und Müdigkeit bei den Kleinen scheinbar schneller auftreten als gewöhnlich. Frühstücken sie deshalb vor der Fahrt ausführlich, allerdings ohne sich vollzustopfen. So gestärkt werden Ihre Kinder vorerst zufrieden sein und nicht so schnell nach Essen fragen. Ein weiterer Grundsatz, den Eltern oft nur widerwillig in ihre Reiseplanungen einbeziehen: Kinder brauchen viele Pausen! Stundenlang an einen uninteressanten Ort gebunden zu sein, ohne großen Bewegungsraum und dabei auf immer die gleiche Umgebung zu starren, passt so gänzlich überhaupt nicht in die Welt eines Kindes. Sie wollen entdecken, toben und beschäftigt werden. Für ihre Autofahrt in den Urlaub sollten Sie deshalb grundsätzlich mehrere Pausen miteinplanen. Machen Sie beispielsweise viele kleine Stops um anschließend ein größeres Picknick hinten anzuhängen. Das erhöht bei den Kids die Vorfreude und hält sie bei Laune. Generell sollten Sie bei kleinen Kindern jede Stunde eine Pause einplanen, bei Größeren alle zwei. Suchen Sie dafür nach interessanteren Orten als einen Autobahnrastplatz. Wildparks, Erlebnisspielplätze oder Seen wären eine gute Idee. Animieren Sie Ihre Kinder sich richtig auszutoben und zu verausgaben, während Sie Energie tanken und sich die Beine vertreten. Ob nachlaufen, fangen, Federball oder Frisbee – je stärker Ihre Kinder abgekämpft sind, desto ruhiger wird die anschließende Fahrt. Sind Sie nicht sicher, welche Raststätten für Ihre Reisestrecke optimal sind, schauen Sie doch mal in den „Autobahnguide“, oder „Links und rechts der Autobahn“. Diese äußerst nützlichen Hefte finden Sie für einen geringfügigen Betrag an jeder Raststätte. Es sind Führer mit kindgerechten Autobahnraststätten, sowie Wickelräumen und Spielplätzen. Um den Entdeckungsdrang Ihrer Kinder zu bändigen eignen sich neben „Kennzeichenraten“ und „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ besonders Spielsachen hervorragend. Gerade neuartige Spiele fesseln und binden Kinder so stark, dass sie ohne Weiteres ihre Umwelt vergessen. Die Kleinen fühlen sich wohl und die Zeit vergeht wie im Fluge. In vielen Spielzeuggeschäften gibt es zudem speziell für Reisen magnetische Spielesets. Ob Schach, Mühle, Backgammon, oder Schiffe versenken – durch die Magneten fliegt nichts durch das Auto und Ihre Kinder haben eine dauerhafte Beschäftigung. Auch Kartenspieleklassiker wie Supertrumpf und Autoquartett helfen die Zeit bis zum nächsten Stop zu überbrücken. Aber auch hier gilt zu bedenken, dass vielen Kindern (und nicht nur denen) beim Lesen im Auto schlecht werden kann. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Kind seinen Blick nicht zu lange nach unten richtet, es sei denn sie wissen genau, dass es nicht anfällig für Übelkeit ist. Haben Sie dennoch keinen Erfolg können Sie als Eltern beispielsweise die Lieblingsmusik oder Lieblingshörspiele Ihrer Kinder einlegen. Auch „Mr. Bär“ das Lieblingsplüschtier ist ein Garant für Ruhe im Wagen. Schließlich teilt er sich die Reiseerlebnisse mit den Jüngsten. Snacks vertreiben Hungerattacken und Langeweile Mit handlichen Snacks können Sie kleine Hungerlöcher ihrer Kinder während der Fahrt überbrücken und sie bis zur nächsten Pause gut gelaunt beschäftigen. Zu diesen Snacks sollten ausschließlich gesunde Happen wie geschnittene Brote oder handliche Obststücke gehören. Je gesünder, desto besser. Für den schnellen Durst wären Plastikflaschen mit integrietem Saugteil gut. Ihre Kinder können sich damit beschäftigen und würden nicht einmal kleckern. Auf krümelnde und schmierige Kekse und anderes Gebäck sollten Sie verzichten, wenn Sie nicht vorhaben, nach der Fahrt Ihr Gefährt von Grund auf zu reinigen. Auch an eine Notfalltasche mit speziellen „Überraschungen“ für Ihre Kinder sollten Sie denken. Schließlich wissen Sie nie, ob und wann sie in einen Stau geraten. In der Ruhe liegt die Kraft Solange Sie nach außen hin immer ruhig und sachlich bleiben besänftigen Sie Ihre Kinder, während diese merken, dass es möglich ist mit der Situation umzugehen.