Eltern sollten ihren Kindern Nachrichtensendungen erklären

Medien

So können Eltern ihren Kindern Nachrichten erklären

Nicht nur in Zeiten von Krieg und Corona haben Kinder Kontakt mit Nachrichten aller Art, egal ob über das eigene Smartphone oder über das Familientablet. Nachrichten über viele Kanäle gehen an Kindern nicht mehr vorbei und sie können auch nicht davon abgeschirmt werden. Nicht immer können sie die Nachrichten allerdings verstehen.

Medienberichte sind oft überspitzt dargestellt und auf Dramatik ausgerichtet. Kinder fühlen sich beim Nachrichtenkonsum weniger informiert, sondern sind oft noch mehr verunsichert als selbst informiert. Selten werden in Nachrichten auch die Fragen der Kinder beantwortet. Kinder können aufgrund ihrer wenigen Erfahrung dem dementsprechend geringeren Hintergrundwissen Informationen oft schlechter einordnen. Oft abstrahieren sie die Nachrichten in ihre eigene Welt hinein und überbewerten Informationen so, teilweisen fühlen sie sich sogar bedroht. Eltern können Kindern diese Ängste zum Teil nehmen, indem sie die Nachrichten kindgerecht erklären.

So können Eltern handeln

Eltern sollten Kindern bei Nachrichten aller Art zur Seite stehen und sie nicht allein lassen. Online, via App oder im TV gibt es viele Angebote für Kindernachrichten, die Informationen kindgerecht aufbereiten. Das Wichtigste ist allerdings, dass Eltern mit ihren Kindern über die Nachrichten sprechen. Die normalen Nachrichten sind eher für Kinder ab 13 Jahren geeignet. Kindernachrichten sind sehr altersgerecht umgesetzt. Blutige Bilder werden herausgeschnitten und die Sprache wird an die Altersgruppe angepasst. Auch Fachbegriffe werden kindgerecht erklärt. Die Redaktionen versetzen sich auf empathische Art in die Perspektive der Kinder und bereiten die Nachrichten entsprechend auf.

Hat das Kind die Nachrichten ohne das Elternteil bereits gesehen ist es zuallererst wichtig herauszufinden welche Bilder das Kind genau gesehen hat. Welche Bilder machen dem Kind Angst oder verwirren es. Wichtig ist, konkret darüber zu reden und so eventuell auftretende Ängste nicht weiter zu verstärken. Bei Grundschulkindern sind gezielte Gespräche über die Nachrichten wichtig. Auch Erklärungen wie dass den Menschen geholfen wird, können hilfreich sein und das Kind beruhigen. Bei älteren Kindern ab etwa 10 Jahren ist Zuhören die beste Begleitung.

Wie mit Katastrophen umgehen?

Am besten ist es, mit dem Kind gemeinsam Nachrichten zu schauen und die Fragen zu besprechen. Der optimale Zeitpunkt ist übrigens der Nachmittag. Werden die Nachrichten am Abend geschaut, nehmen die Kinder belastende Ereignisse mit ins Bett und es entwickeln sich Albträume daraus. Eltern können auch über ihre eigenen Ängste sprechen, sollten aber Panik vermeiden, diese überträgt sich auf die Kinder und kann mitunter zu einer noch größeren Panik führen. Sie sollten sich mit Bemerkungen wie “das ist doch nur übertrieben!” eher zurückhalten, weil sonst beim Kind oft das Gefühl entstehen kann nicht ernst genommen zu werden. Kindern als Ansprechpartner zur Seite stehen und Fragen zu den Kindernachrichten zu beantworten bzw. gemeinsam zu klären, kann Kindern dabei helfen sich in unserer Welt etwas sicherer zu fühlen und sich durch Nachrichten nicht verunsichern zu lassen.

Hier gibt es Kindernachrichten

Es gibt eine ganze Reihe von Sendungen, die sich auf Nachrichten für Kinder spezialisiert haben. Wir stellen euch an dieser Stelle einige vor.

logo!

logo! vom ZDF ist die älteste Kindernachrichtensendung in Deutschland. logo! läuft samstags bis donnerstags um 19.50 Uhr und freitags um 19.25 Uhr bei KiKA und richtet sich in erster Linie an Kinder zwischen acht und zwölf Jahren. Ältere Sendungen gibt es fort in der Mediathek.

Neuneinhalb

Neuneinhalb informiert immer samstags um 8:20 Uhr im Ersten kindgerecht. Die Sendung ist ein Angebot des WDR. Über die Webseite „Neuneinhalb“ sind auch ältere Sendungen sowie ein Podcast abrufbar.

kiraka.de

Der WDR produziert auch das Kinderradio KiRaKa. Die Sendung läuft täglich zwischen 19:05 und 20 Uhr auf WDR5, im Digitalradio und Internet. Von Montag bis Freitag gibt es zudem eine Mitmachstunde ab 17 Uhr, bei der Kinder die Moderatoren anrufen und ihnen Fragen stellen können. Das komplette Programm findet ihr auf kiraka.de.

Quappiz

Mit Quappiz gibt die Journalistin und Kommunikationswissenschaftlerin Judith Roth eine wöchentliche Zeitung im PDF-Format heraus. Das Angebot richtet sich an Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren und lässt sich über Steady abonnieren. Gemeinsam mit Olaf Brinkmann betreibt Roth auch den den Podcast „Hör dich klug!“, der für Familien gedacht ist. Hier dreht sich alles um spannende Alltagsfragen.

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