Leckereien zur Karnevalszeit Berliner Pfannkuchen mit Senf gefällig? Annika Senger Egal, ob man sie Berliner, Krapfen oder Pfannkuchen nennt – es ist Tradition, die süßen Fettgebäckteile überregional zu Karneval zu servieren. Nicht immer sind sie dann mit Konfitüre gefüllt, sondern manchmal auch mit Senf. Laut einer Legende wurden Berliner Pfannkuchen im Jahr 1756 von einem Berliner Bäcker erfunden, der unter Friedrich dem Großen der Armee dienen wollte. Zwar als Soldat untauglich, durfte er dennoch als Feldbäcker beim Regiment bleiben. Für diese Geste bedankte er sich, indem er Hefeteigstücke in Form von Kanonenkugeln kreierte. Da ihm kein Backofen zur Verfügung stand, backte er sie in mit heißem Fett gefüllten Pfannen über offenem Feuer. Regional unterschiedlich gefüllt Noch heute wird das faustgroße Gebäck aus süßem Hefeteig mit Ei, Milch und Butter in Fett schwimmend ausgebacken. Gefüllt wird es traditionell mit Erdbeerkonfitüre oder Pflaumenmus, in Schwaben und Franken auch mit Hagebuttenmark. Bäcker in Bayern, Österreich und Südtirol verwenden häufig Aprikosenkonfitüre. Auf der Oberfläche sind Berliner Pfannkuchen mit Zuckerguss garniert oder mit Kristall- oder Puderzucker bestreut. In einigen Regionen standen sie früher nur als Festtagsgebäck auf dem Tisch, heute sind sie das ganze Jahr über in weitgehend jeder Bäckerei erhältlich. Zu Silvester und Karneval sind sie als Leckerei zur Feier kaum noch wegzudenken. Doch zu diesen beiden Anlässen können Genießer des Hefeteigteils schnell mal einem Scherz zum Opfer fallen: Üblicherweise prall, rund und süß mit Marmeladenfüllung, erleben die Geschmacksnerven eine unangenehme Überraschung, wenn sie nach einem herzhaften Biss unerwartet mit Senf oder Zwiebeln konfrontiert werden! Wer ausgelassen Karneval zelebriert, der sollte allerdings genauso ausgelassen über diesen Brauch lachen können. Berliner, Krapfen und Kreppel Eine einheitliche deutsche Bezeichnung für das Gebäck existiert nicht. In Berlin selbst und in großen Teilen Ostdeutschlands wird es „Pfannkuchen“ genannt. Norddeutsche aus Mecklenburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen sprechen dagegen von „Berlinern“. Auch die Bewohner Westfalens, des Rheinlands, des Saarlands, des Westens von Baden-Württemberg und der Deutschschweiz machen Gebrauch von dieser Bezeichnung. In Aachen begegnet Kunden beim Bäcker der Begriff „Puffel“, während in weiten Teilen Süddeutschlands und in Österreich von „Krapfen“ die Rede ist. In Hessen, Rheinhessen und Westthüringen sind sie als „Kreppel“ bekannt. Der Begriff „Berliner Ballen“ beschränkt sich auf das Ruhrgebiet und Umgebung. In diesem Sinne Helau, Alaaf und guten Appetit!