Online-Shopping Wie können Jugendliche im Internet sicher bezahlen? Redaktion Online-Shopping wird auch für Jugendliche immer früher zu einem wichtigen Thema. Aus Sicht der Eltern stellt dabei häufig vor allem die Sicherheit ein Problem dar. Ein spezielles Zahlungsmittel kann dabei helfen, dass beide Seiten zufrieden sind. Alle paar Monate macht eine neue Horrorgeschichte in den Medien ihre Runde: Kinder oder Jugendliche sollen in Apps oder PC-Spielen Hunderte – oder sogar Tausende – Euro ausgegeben haben. Meistens, weil beispielsweise Kreditkarten-Daten gespeichert waren und die Eltern keine Sperre eingerichtet haben – oder schlichtweg nicht wussten, dass diese nötig ist. Die Corona-Pandemie hat dazu beigetragen, dass das Thema Einkaufen immer weiter ins Digitale verlagert wird. Jugendliche ab einem bestimmten Alter auch an das Thema Online-Shopping heranzuführen ist deshalb ohne Frage ein wichtiger Schritt. Die Frage, die sich dabei jedoch häufig stellt: wie? Ein gesunder Umgang entwickelt sich meist dann, wenn Jugendliche selbst Möglichkeiten und Verantwortung haben. Dabei ein gesundes Mittelmaß zu finden, gestaltet sich aber häufig schwierig. Unter anderem, weil jugendgerechte Zahlungsmöglichkeiten im Internet nach wie vor ein Problem darstellen. Zwar verfügen die meisten Jugend- bzw. Schülerkontos auch über Online-Banking-Möglichkeiten; den Heranwachsenden beim Online-Shopping von Anfang an vollen Zugriff auf das Geld zu geben, ist jedoch selten der Wunsch der Eltern. Ein weiteres Problem: Die Zahlung via Überweisung bzw. Lastschrift ist bei vielen Online-Shops oder Streaming- bzw. Gaming-Anbietern – und damit den Angeboten, die für viele Jugendliche eben besonders relevant sind – gar keine Option. Häufig wird die Zahlung via Kreditkarte, PayPal oder anderen Möglichkeiten abgewickelt. Wer Jugendlichen dennoch eigenständige Möglichkeiten zum Bezahlen online geben möchte, kann deshalb auf Prepaid-Kreditkarten zurückgreifen. Sicheres Bezahlen für Jugendliche: Prepaid-Kreditkarten als Lösung? Die Wörter “Kreditkarte” und “Jugendliche” wollen im ersten Augenblick nicht so wirklich zusammenpassen – hauptsächlich, weil das Kreditkarten-Thema gedanklich für viele Eltern mit langen Abrechnungen am Monatsende und teils horrenden Gebühren verbunden ist. Hier ist die Unterscheidung wichtig. Eine Prepaid-Kreditkarte funktioniert beim Zahlungsvorgang zwar wie eine klassische Kreditkarte, hat jedoch keinen Kreditrahmen und dadurch auch kein Risiko für Überschuldung. Sie wird nach Wunsch mit einem bestimmten Guthaben aufgeladen – mit diesem kann anschließend bezahlt werden. Ist das Guthaben auf der Prepaid-Kreditkarte also erst einmal aufgebraucht, sind auch keine Zahlungen mehr möglich. Das Geld auf der Karte kann also letztendlich wie ein modernes Taschengeld eingesetzt werden. Prepaid-Kreditkarten sind natürlich kein gänzlich neues Thema, die Herangehensweise hat sich in den vergangenen Jahren nur verändert. Früher wurden die Prepaid-Mastercards oder aufladbaren Visa-Kreditkarten fast ausschließlich von Banken herausgegeben und waren dadurch mit vergleichsweise hohen Aufladegebühren versehen. Dass es in diesem Bereich eine stetige Weiterentwicklung gibt, zeigt sich auch dadurch, dass Prepaid-Kreditkarten mittlerweile häufiger in Form von virtuellen Kreditkarten ausgegeben werden. Diese Karten sind speziell auf das Bezahlen in Online-Shops ausgelegt. Es wird auf eine zusätzliche Plastikkarte verzichtet und stattdessen lediglich der Datensatz herausgegeben, der sich normalerweise von der Kreditkarte ablesen lässt. Anbieter wie Kredu nutzen diese virtuellen Prepaid-Kreditkarten beispielsweise dazu, Wartezeiten auf ein Minimum zu reduzieren und ihren Kunden innerhalb weniger Sekunden eine Kreditkarte mit Guthaben zur Verfügung zu stellen. Ein Vorteil für die Jugendlichen besteht auch darin, dass die Akzeptanz für Prepaid-Kreditkarten deutlich gestiegen ist. Mittlerweile werden die Karten bei fast allen Online-Shops akzeptiert, wo auch mit einer “normalen” Kreditkarte bezahlt werden kann. Ein ebenso wichtiger Punkt für die Eltern: Anders als noch vor einigen Jahren gibt es aufladbare Kreditkarten mittlerweile auch ganz ohne Bindung an ein Girokonto. Das minimiert das Risiko und ist insbesondere während einer Zeit wichtig, während welcher die Jugendlichen ihre Medienkompetenz allmählich aufbauen und zu erkennen lernen, welche Online-Shops seriös sind. Sollten sie an einen unseriösen Shop geraten, ist im Ernstfall nur das Geld in Gefahr, das sich in diesem Moment auf der Prepaid-Kreditkarte befindet. Online-Shopping für Jugendliche: Wie sieht es rechtlich aus? Besonders wenn Jugendliche ihre ersten Erfahrungen mit Online-Einkäufen machen, kann es natürlich zu Problemen kommen – meistens dann, wenn ein Kauf zuvor nicht mit den Eltern abgesprochen war. Eine Prepaid-Kreditkarte als Zahlungsmittel ändern natürlich nichts an der rechtlichen Situation. Minderjährige, die das siebente Lebensjahr vollendet haben, sind in ihrer Geschäftsfähigkeit beschränkt. Das bedeutet, dass für Verträge, in deren Rahmen sie Geld für eine Gegenleistung bezahlen (z. B. Online-Bestellung) grundsätzlich die Zustimmung der Eltern benötigen. Wird ein Vertrag geschlossen, ohne dass die Eltern davon in Kenntnis gesetzt sind, ist dieser “schwebend unwirksam”. Das bedeutet: Wenn die Eltern auch nachträglich keine Zustimmung geben, ist kein wirksamer Vertrag zustande gekommen. Im Fall solch unabgesprochener Käufe befinden sich Eltern bei möglichen Streitigkeiten mit Verkäufern bzw. Händlern also rechtlich gesehen in einer guten Position, da die Pflicht zum Nachweis der Einwilligung der Eltern auf der Händlerseite besteht. Nur mit diesem Nachweis kann der Händler eine Zahlung auch einfordern.
Eigenverantwortung Der Schritt zu mehr Selbstständigkeit – wie Eltern ihre Kinder unterstützen können