Die Entwicklung der Motorik Wie Ihr Kind lernt, sich zu bewegen Henry Kasulke Schrittweise erlangt das Kind die grundlegenden motorischen Fähigkeiten. Die Entwicklung beginnt bereits vor der Geburt. Erfahren Sie mehr zur Herausbildung der Fein- und Grobmotorik Ihres Kindes. Der Begriff „Motorik“ bezeichnet sämtliche Bewegungsabläufe des menschlichen Körpers. Dabei wird differenziert zwischen Grob- und Feinmotorik. Zur Grobmotorik zählen die Bewegungen von Kopf, Schulter, Rumpf, Becken, Armen und Beinen. Finger, Zehen und Gesicht leisten die feinmotorischen Bewegungen. Vor der Geburt Schon ab der achten Schwangerschaftswoche kann man Reflexe und Bewegungen des Kindes beobachten. Im Verlauf der Schwangerschaft wird das Ungeborene zunehmend aktiv. Von der Geburt bis 15 Monate In dieser Phase ist eine rapide Entwicklung erkennbar. Das Kleinstkind erlernt zwei wichtige motorische Fähigkeiten: die selbstständige Fortbewegung und das Greifen. 15 Monate bis drei Jahre Beim Kleinkind kommen neue Bewegungen hinzu. Es beginnt, eigenständig zu gehen, Treppen zu steigen, zu balancieren, zu springen und zu tragen. Mit der Zeit gewinnen die Bewegungen an Flüssigkeit und Stabilität. Drei bis sechs Jahre In dieser Zeit ergibt sich ein Wachstum von Kraft und Ausdauer durch eine rasche Muskelzunahme. Die motorische Unsicherheit des Kleinkindes ist beim Vorschulkind nicht mehr vorhanden. Es wird immer geschickter und wendiger und entwickelt eine Vorliebe für Bewegungs- und Geschicklichkeitsspiele. Mit etwa fünf Jahren ist das Gleichgewichtsvermögen ausgebildet, sodass dann Inlineskaten und Radfahren möglich sind. Die Feinmotorik ist am Ende dieser Phase bereits so fortgeschritten, dass das Kind seine Malbewegungen gut steuern kann. Hierbei ist ein Übergang von einer grob- zu einer feinmotorischen Herangehensweise erkennbar. Zunächst verwendet es den Arm, später den Unterarm. Somit kann es dann auch kleinere Objekte malen. Sechs bis zwölf Jahre Das Kind erlernt in diesem Alter das Schreiben. Es muss aus dem Handgelenk schreiben, nicht aus dem Unterarm. Durch das Schreiben in anfänglich großen Zeilen wird es dazu schnell fähig. Da Schulkind zeigt einen großen Bewegungsdrang und kann auch mal aggressiv werden, wenn es nicht ausreichend Bewegungsmöglichkeiten bekommt. Es möchte neu erworbene Fertigkeiten ausprobieren und dabei nicht eingeschränkt werden. Die Erziehenden müssen hier die Wünsche der Kinder sowie den Nutzen und die Risiken der diversen Betätigungsmöglichkeiten berücksichtigen. Motorische Probleme Falls bei Ihrem Kind motorische Schwierigkeiten auftreten, sollten Sie einen Kinderarzt oder einen Ambulanten Pflegedienst kontaktieren. In vielen Fällen sind wenige Übungen ausreichend, um die entsprechenden Areale im Gehirn zu stimulieren. Die Übungen können die Kinder zumeist auch zuhause ausführen. Zumeist übernehmen die Krankenkassen die anfallenden Kosten.