Wut- und Weinanfälle in der Trotzphase Warum Trotzen wichtig ist Antje Schulz Meist beginnt die Trotz- oder Autonomiephase im zweiten und dauert bis zum vierten Lebensjahr. Hier verschafft sich der kindliche Selbstbehauptungswille erstmals Geltung. Das ist anstrengend, aber notwendig. In der Entwicklungspsychologie wird für den Begriff Trotzphase die Bezeichnung Autonomiephase verwendet, da dieses Verhalten nichts negatives darstellt und es zur normalen menschlichen Entwicklung notwendig ist.Hier macht sich erstmals der kindliche Selbstbehauptungswille geltend. Mit dem dritten Lebensjahr beginnt eine Phase heftigster Gefühlsausbrüche. Ist Ihr Kind jetzt in diesem Alter werden Sie wahrscheinlich schon viele dieser heftigen Ausbrüche erlebt haben. Die Kinder beginnen sich eine Vorstellung davon zu bilden, was sie haben wollen und was sie erreichen können. Diese stark emotionale Phase trägt zur Vertiefung des Gefühlslebens und der Intelligenz, sprich Vorstellungskraft, bei und äußert sich zum Schrecken der meist hilflosen Eltern in unglaublichen Wutanfällen. Trotzkinder haben keine Kontrolle über ihre Gefühle Tatsächlich haben Kinder in diesem Lebensabschnitt keine Kontrolle über ihre Gefühle. Sicher gibt es den Einsatz eines Wutanfalls auch bei älteren Kindern, der manchmal demonstrieren soll, wie sehr sie sich etwas wünschen. Jedoch Kinder im dritten und bis ins vierte Lebensjahr werden hingegen von ihren Gefühlen überrollt. Ein Kind fühlt sich genauso hilflos, wie die Eltern und wird von seinen Wutanfällen ebenso stark mitgenommen. Ihr Kind hat in solchen Momenten vorübergehend die Kontrolle über sich verloren und benötigt jemanden, der die Übersicht behält. Also bleiben Sie ruhig! Es helfen weder Schimpfe, noch irgendwelche Diskussionen. Ihr Kind ist gar nicht in der Lage, klar zu denken und Argumente wahrzunehmen. Solange ein Kind weder sich noch andere verletzt, sollte der Wutanfall erstmal ignoriert werden. Wenn Sie Ihrem Kind während seines Wutanfalls zu viel Aufmerksamkeit schenken, droht die Gefahr, dass Wutanfälle gehäufter auftreten, da sich Ihr Kind unbewusst durch Ihre gesteigerte Aufmerksamkeit belohnt fühlt. Teilen Sie ihrem Kind erst nach dem heftigen Gefühlsausbruch ihren eigenen Ärger darüber mit. Erklären Sie Ihrem Kind aber auch gleichzeitig, dass Sie es noch immer lieben, auch wenn Sie ärgerlich sind. Es fühlt sich sonst bestraft und nicht verstanden. Es lernt sonst nie mit seinen aggressiven Gefühlen umzugehen.