Asthetische Chirurgie bei Kindern Mein Kind will eine Schönheits-OP Manuela Perrakis Wenn Sie merken, dass Ihr Kind stark unter Figur-, Hautproblemen oder ähnlichem leidet, sollten Sie das Thema ansprechen und zunächst gemeinsam versuchen das Selbstwertgefühl zu steigern und daran zu arbeiten. Machen Sie Ihr Kind auf seine Stärken aufmerksam. Andere Dinge sind wichtiger als das rein Optische. Persönlichkeit und Identität tragen auch der Attraktivität bei. Hilfsbereitschaft, Verständnis, sportliche und schulische Leistungen sowie spezielle Kenntnisse und ehrenamtliche Tätigkeiten sind unter anderem wichtige Eigenschaften, mit denen sie Ihr Kind aufbauen können und worauf es stolz sein kann. Zu bedenken ist zudem, dass der jugendliche Körper sich noch entwickelt und die womöglichen Problemzonen können sich noch im Laufe der weiteren Entwicklung verwachsen und somit verschwinden. Mit einer Schönheitsoperation ist die Sache meist nicht getan und der Mangel an Selbstwertgefühl nicht beiseite gelegt. Das Problem mit dem eigenen Körper setzt sich fort und nachdem die Nase gerichtet wurde soll es dann der Bauch oder die Oberschenkel sein. Wenn die Wünsche nach einer Verschönerung von außen betrachtet nicht nachzuvollziehen sind, dann liegt meist ein psychisches Problem zugrunde, das sie unbedingt mit Hilfe eines Psychologen oder Psychotherapeuten herausfinden sollten. Worauf Sie achten sollten Wenn Sie sich mit Ihrem Kind nach reichlicher Überlegungen dennoch zu einer Schönheitsoperation entschieden haben, dann sollten Sie bei der Suche nach einem geeigneten Arzt einiges beachten. Kinder bzw. Jugendliche unter 18 dürfen ohne die Erlaubnis ihrer Eltern sich keiner Operation unterziehen, somit sind Sie der Entscheidungsträger und haben das letzte Wort. Der Chirurg muss zunächst bei einem ausführlichen Beratungsgespräch herausfinden wollen, was die Ursache für den Wunsch der Operation ist. Eine gründliche Aufklärung über mögliche Risiken und Folgen ist wichtig. Wenn der Arzt eine Operation als Routine und ungefährlich darstellt, so sollten Sie stutzig werden. Oft wird erst im Gespräch klar, ob hinter dem Wunsch einer Operation in Wahrheit psychische Ursachen stecken, wie schulischer Stress, Probleme mit den Eltern, Geschwistern oder im Freundeskreis. Ein Fünftel aller Operationen, die an Patienten unter 25 Jahren vorgenommen werden, müssen aufgrund des noch wachsenden Körpers wiederholt oder zumindest korrigiert werden. Folgeeingriffe sind somit bei Jugendlichen und Kindern viel häufiger notwendig als bei Erwachsenen, deren Körper schon ausgewachsen ist. Zudem können die Operationsnarben im Laufe der Zeit größer werden, weil sie mit den Körper mitwachsen. Jede Operation birgt Risiken Außerdem hat man nach einem operativen Eingriff meist tagelang Schmerzen und Schwellungen etc., denn eine Schönheitsoperation ist ein ernsthafter medizinischer Eingriff. Zudem verbirgt sich hinter einem chirurgischen Eingriff immer die Gefahr, dass gesundheitliche Risiken wie Infektionen und allergische Reaktionen auftreten können. Im schlimmsten Fall können diese sogar zum Tod führen. Generell sollte ein Arzt Brustoperationen erst bei einem Patienten ab 18 Jahren durchführen. Fettabsaugungen sollten frühestens bei Jugendlichen ab 16 Jahren stattfinden. Ein Eingriff, bei dem die Ohren angelegt werden, kann allerdings schon bei Kindern ab sechs Jahren gemacht werden. Schönheitsoperationen sind angebracht, wenn die Person massiv unter ihrem Aussehen leidet. Wenn allerdings jemand aussehen will wie sein Vorbild, beispielsweise eine Berühmtheit, dann sollte der Arzt die Operation strikt ablehnen. Ein seriöser plastischer Chirurg sollte einen Psychologen zu Rate ziehen und vor allem eine Operation erst vornehmen, nachdem eine längere Bedenkzeit des Patienten und des Arztes stattgefunden hat. Zudem sollten Sie noch beachten, dass sich die Berufsbezeichnung Schönheitschirurg so gut wie jeder geben darf. Die Bezeichnung als Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie jedoch ist ein Nachweis dafür, dass eine längere und spezifische Ausbildung erfolgt ist und Sie somit Ihr Kind in gute Hände geben.