Wie Du also ein Kinderzimmer nach Montessori einrichtest und worauf es bei den Möbeln ankommt, erfährst Du in diesem Artikel.

Einrichtung

Ein Kinderzimmer nach Maria Montessori

Ein Montessori Kinderzimmer einzurichten ist weder aufwendig noch teuer. Im Grunde benötigt man keine speziellen „Montessori Möbel“, sondern es eignen sich alle Kindermöbel und wenn man sich die folgenden Tipps aus diesem Artikel zu Herzen nimmt.

Wie Du also ein Kinderzimmer nach Montessori einrichtest und worauf es bei den Möbeln ankommt, erfährst Du in diesem Artikel.

Sieh es aus der Perspektive des Kindes

Wir Eltern machen oft den Fehler und richten ein Kinderzimmer so ein, dass es uns gefällt oder eher nach unserem Geschmack ist. Oder dass es in unseren Augen, in unserer Welt, Sinn macht. Wenn wir allerdings ein Montessori Kinderzimmer einrichten, dann sollten wir uns jedoch in die Perspektive des Kindes hineinversetzen und nachvollziehen, ob das Kind im Kinderzimmer auch selbstständig agieren kann. Denn dies ist ein wichtiger Eckpfeiler in der Montessori Pädagogik.

  • Hat es die Möglichkeit sich selbst Stift und Papier zu holen, kann es allein auf den Stuhl klettern und am Tisch losmalen? Oder ist es auf die Eltern angewiesen, weil es nicht an die Stifte geschweige denn allein auf den hohen Stuhl kommt?
  • Kann es selbstständig ins Bett gehen und auch ohne Hilfe wieder heraus?
  • Kann es sich ohne fremde Hilfe das Spielzeug aus einem Regal nehmen oder ist das Spielzeug oben auf einem Regal, wo es gar nicht drankommt?

Selbstständigkeit oder um es in Maria Montessoris Worten zu sagen „Hilf mir, es selbst zu tun!“ ist ein zentrales Thema in der Montessori Pädagogik und gilt bei der Einrichtung des Kinderzimmers genauso, wie bei anderen Aktivitäten des Alltags oder in der Schule.

Richten wir ein Kinderzimmer so ein, dass ein Kind völlig unabhängig und ohne fremde Hilfe alles nutzen kann, dann haben wir einen wichtigen Punkt nach Montessori schon umsetzen können. Hier findet ihr ausgewählte Möbel für ein Montessori Kinderzimmer.

Zonen des Montessori Kinderzimmers

Wer ein Kinderzimmer nach Montessori einrichten möchte, der kann das Kinderzimmer grob in die folgenden Bereiche einteilen, die sichtbar voneinander getrennt sein sollten:

1. Ruhe- bzw. Schlafbereich

Das Bett soll nach Montessori nicht zum Spielen genutzt werden, sondern ausschließlich der Ruhe, Erholung und natürlich dem Schlafen dienen. Das Bett ist frei zugänglich (Stichwort: Bodenbett) und das Kind kann sich hier nach Belieben zurückziehen.

2. Spielbereich am Boden

Hierfür reicht ein weicher, großer Teppich oder Krabbelmatten. Hauptsache das Kind hat genügend (nicht zu harten und kalten) Platz auf dem Boden. Außerdem benötigt es Zugang zu seinen Materialien bzw. Spielzeugen: Ein offenes Regal und ein Bücherregal auf Augenhöhe des Kindes laden das Kind zum unabhängigen Spielen ein.

3. Eine Sitzecke

Kindergerechte Tische und Stühle ermöglichen dem Kind das Malen, Lernen & „Arbeiten“ ohne fremde Hilfe. Die Möbel sind niedrig genug, dass die Kinder sich selbst darauf niederlassen können.

Weitere Accessoires, die im Kinderzimmer Sinn machen, sind Körbe und Tabletts für Kleinteiliges, ein Spiegel und/oder Bilder auf Augenhöhe, ebenso wie evtl. auch ein Hocker, mit dem das Kind z.B. selbstständig den Lichtschalter betätigen kann.

Weniger ist mehr

In einem Montessori Kinderzimmer findet man keine übervollen Kisten, Regale oder schrille und grelle Neonfarben. Was nicht heißen soll, dass es gar keine Farben geben darf. Es herrschen stattdessen „ruhige“ Formen und Farben vor.
Auch die Menge an Spielzeug oder Bücher sollte überschaubar bleiben. Zu viele Gegenstände überfordern das Kind und führen eher dazu, dass es sich auf keines so richtig konzentrieren kann. Weniger ist hier ganz klar mehr.

Die Regale sind nicht vollgestopft, um möglichst viele Spielzeuge unterzubringen, sondern sollten stets nur so viel beinhalten, dass jedes Spielzeug optisch vom nächsten getrennt ist.

Tipp: Da die meisten mehr Spielzeuge & Bücher haben, als in ein Montessori Regal passen, kann man woanders eine große Kiste mit dem restlichen Spielzeug zurücklegen. Nun kann man regelmäßig die Bücher und Spielzeuge in den Regalen austauschen. Es bleibt für die Kinder übersichtlich und sie haben regelmäßig Neues, mit dem sie sich beschäftigen können.

No-Gos im Montessori Kinderzimmer

Was im Montessori Kinderzimmer nichts zu suchen hat? Im Grunde genommen das Gegenteil von dem, was wir bereits erläutert haben. Also alles, was Kinder davon abhält sich selbstständig in ihrem Zimmer zu bewegen und zu agieren. Dazu zählen zu große Möbel wie Tische und Stühle, an die das Kind nicht herankommt.

Ein Gitterbett, welches dem Kind ein unabhängiges Ein- und Aussteigen zum Ausruhen und Schlafen nicht ermöglicht.
Vollgestopfte Schränke, Kisten und Regale, die mit Spielzeugen überquellen und die einem nicht „auf einem Blick“ ihren gesamten Inhalt präsentieren können.

Auch wenn es zu Zeiten von Maria Montessori noch keine Tabletts, iPads etc. gab, so haben Bildschirme im Kinderzimmer vor dem Mittelschul-Alter nichts zu suchen. Sie sind kontraproduktiv für die Konzentration und bringen das Gehirn nachweislich eher in Aufruhr.

Abschließende Worte

Ein Zimmer nach Montessori einzurichten ist also ziemlich unkompliziert, wenn man sich die genannten Punkte zu Herzen nimmt. Man richtet das Zimmer so ein, dass die Kinder unabhängig und selbstbestimmt agieren & spielen können. Dafür macht es Sinn Möbel auszuwählen, die genau das ermöglichen.

Weiterhin sollte man sich angewöhnen regelmäßig Bücher & Spielzeuge auszusortieren bzw. die Anzahl begrenzt zu halten, um die Kinder nicht mit der Qual der Wahl zu „erschlagen“, sondern sie dazu motivieren sich intensiv mit ihnen zu beschäftigen.

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