Was Familien über das Thema Steuern wissen müssen

Ehegattensplitting

Was Familien über das Thema Steuern wissen müssen

Wer in Deutschland lebt, der ist dazu verpflichtet, Steuern zu zahlen. In der Regel betreffen Steuern das Einkommen, sie werden aber auch auf andere Einnahmequellen erhoben. Familien sollten die steuerlichen Aspekte kennen, da diese Einfluss auf ihre finanzielle Situation nehmen.

Das Ehegattensplitting und seine Auswirkungen

Beim sogenannten Ehegattensplitting handelt es sich um ein steuerliches Verfahren, das in vielen Ländern Anwendung findet. Über dieses Splitting haben Ehepartner die Möglichkeit, beide Einkommen steuerlich zusammen zu veranlagen. Konkret bedeutet dies, dass die beiden Einkommen eines verheirateten Paares aus steuerlicher Sicht nicht getrennt betrachtet werden. Stattdessen kommt es zu einer Addition der Einkommen beider Ehepartner. Im Anschluss daran wird die Summe beider Einkommen durch 2 geteilt und auf diese Weise der durchschnittliche Steuersatz berechnet. Dieses Verfahren führt bei vielen Ehepaaren zu erheblichen Steuerersparnissen. Es kann sich daher für Familien lohnen, sich einmal hinzusetzen und auszurechnen, ob man im Rahmen des Ehegattensplitting nicht Steuern sparen kann. Vor allem in Fällen, in denen ein Ehepartner ein deutlich höheres Einkommen hat als der andere Partner, kommt es zu großen steuerlichen Vorteilen.

Voraussetzungen: Wann das Ehegattensplitting genutzt werden darf

Das Ehegattensplitting kann nicht einfach so von jedem in Anspruch genommen werden. Es gilt bestimmte Bedingungen zu erfüllen. Zu den Voraussetzungen gehört, dass die Ehepartner in einer rechtsgültigen Ehe leben müssen. Es ist zudem erforderlich, dass diese Ehe steuerlich anerkannt ist. Ein gemeinsamer Wohnsitz ist ebenfalls zwingend notwendig. Nicht angewendet werden kann das Ehegattensplitting, wenn es sich um eine nicht eheliche Lebensgemeinschaft handelt. Wer also nicht in einer Ehe lebt, der kann leider nicht vom Ehegattensplitting profitieren. Eingetragene Lebenspartnerschaften haben allerdings durchaus ein Recht auf die steuerliche Zusammenveranlagung gemäß Splittingtarif. Das hat ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahre 2013 ergeben.

Einzelveranlagung oder doch lieber gemeinsame Veranlagung?

Familien sollten sich vor der Entscheidung für oder gegen das Ehegattensplitting genauestens mit den anfallenden Vor- und Nachteilen auseinandersetzen. Die Entscheidung ist allerdings nicht in Stein gemeißelt. Eingetragene Lebenspartner und Ehepaare verfügen über ein Wahlrecht und können über dieses jedes Jahr aufs Neue wählen, ob sie eine gemeinsame oder eine getrennte Steuererklärung abgeben möchten. Die Wahl ist möglich, sofern der Steuerbescheid noch nicht bestandskräftig ist. Bei der Einzelveranlagung bemisst sich die Höhe der zu zahlenden Steuern am Einkommen des jeweiligen Ehepartners. Es werden alle Einkünfte zugeordnet, die selbst eingenommen und nur solche Ausgaben davon abgezogen, die selbst bezahlt wurden. Hat also der Ehepartner die Rechnung für die Handwerker bezahlt, dann kann auch nur dieser die Handwerkerkosten von der Steuer absetzen. Das ändert sich bei der Zusammenveranlagung. Hier geben beide Ehepartner eine gemeinsame Steuererklärung ab, sodass alle Einnahmen und Ausgaben zusammengerechnet werden. Die Steuer wird dann anhand der Hälfte des gemeinsamen Einkommens festgelegt. Die Grundtabelle gibt die Berechnung der Steuer vor. Anschließend wird die Steuer verdoppelt. Dabei entsteht oftmals eine geringere steuerliche Belastung, weil kleinere Einkommen prozentual weniger Steuern zahlen müssen.

Steuervorteile bei Familien mit Kindern

Der Staat gewährt Familien mit Kindern verschiedene steuerliche Vergünstigungen, um diese finanziell zu entlasten. Zu den steuerlichen Vorteilen für Familien zählen unter anderem:

  • Kindergeld
  • Steuerliche Erleichterungen für Alleinerziehende
  • Steuerliche Freibeträge für Kinder

Beim Kindergeld handelt es sich um eine staatliche Leistung. Diese wird den Eltern für jedes einzelne Kind und pro Monat ausgezahlt. Auf diese Weise sollen die Eltern bei den Kosten für die Kindererziehung unterstützt werden. Über steuerliche Freibeträge und Erleichterungen für Kinder und Alleinerziehende wird das zu versteuernde Einkommen verringert. Das führt dazu, dass weniger Steuern gezahlt werden müssen und sorgt für eine entsprechende finanzielle Entlastung.

Förderung von Bildung und Vorsorge durch steuerliche Vorteile

Um die langfristige finanzielle Sicherheit von Familien zu gewährleisten, werden Bildung und Vorsorge steuerlich gefördert. So lassen sich unter anderem Bildungs- und Ausbildungskosten, wie Schulgeld oder Studiengebühren, in bestimmten Fällen von der Steuer absetzen. Insbesondere für Familien mit schulpflichtigen Kindern kann dies eine große finanzielle Unterstützung darstellen. Mitunter kommt es auch zu steuerlichen Vorteilen bei der Altersvorsorge, um die finanzielle Planung für die Zukunft einfacher zu gestalten. In manchen Bundesländern können Familien von Bildungs- und Ausbildungsfreibeträgen profitieren. Diese Freibeträge mindern die zu zahlenden Steuern und variieren je nach Familienstand und Anzahl an Kindern. Das Ziel solcher Maßnahmen besteht darin, Familien gezielt finanziell unter die Arme zu greifen, damit diese die Möglichkeit haben, ihren Kindern die erforderliche Bildung zukommen zu lassen. Schließlich summieren sich die Schulkosten mit der Zeit auf, da Eltern jedes Jahr neue Schulsachen kaufen müssen.

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