Der Schritt zu mehr Selbstständigkeit – wie Eltern ihre Kinder unterstützen können

Eigenverantwortung

Der Schritt zu mehr Selbstständigkeit – wie Eltern ihre Kinder unterstützen können

Wenn Kinder älter werden, stellen sich viele Eltern die Frage: Wie viel Verantwortung kann ich meinem Kind zumuten und was halte ich besser noch fern? Gleichzeitig besteht bei zu viel gut gemeinter Fürsorge die Gefahr, dass das Kind irgendwann mit den Anforderungen der Gesellschaft überfordert ist. Dafür helfen ein paar Prinzipien, die Eltern auf der Suche nach dem richtigen Maß unterstützen sollen.

Nicht zu viel auf einmal verlangen

Seine Kinder zur Eigenverantwortung zu motivieren, kann mitunter ein schwieriger Spagat sein. Während manche Eltern es zu lange gut mit ihren Kindern meinen, verlangen andere zu früh zu viel. Die Tatsache, dass jedes Kind seinen ganz eigenen Charakter besitzt, macht die Aufgabe dabei nicht leichter. Trotzdem sollten Eltern die Verantwortung langsam an ihren Nachwuchs übergeben. Wer hingegen von heute auf morgen die Anforderungen erhöht, wird eher für Verunsicherung sorgen.

Die Faustregel stellt sich als denkbar einfach dar: kleine Verantwortung für kleine Kinder, größere Verantwortung für größere Kinder. Natürlich soll niemand ein Vorschulkind schon alleine zum Einkaufen schicken. Einfachere Aufgaben wie die Wäsche in den Wäschekorb zu legen und diesen zur Waschmaschine zu tragen, sind aber sehr wohl im Rahmen des Machbaren. Hat das Kind diese Aufgaben verinnerlicht, wird es bald von selbst nach mehr Verantwortung fragen.

Die Wünsche des Kindes ernst nehmen

Es klingt wie eine Floskel, ist aber trotzdem noch immer gültig: Auch die jüngsten Kinder wollen sich von ihren Eltern und ihrem Umfeld ernst genommen fühlen. Nur dann kann in enger Absprache herausgefunden werden, welche Ideen und Interessen das Kind verfolgt. Möchte das Kind beispielsweise mit einem Hobby anfangen, sollte dies nicht kategorisch ausgeschlossen werden. Gleichzeitig können Eltern an die damit verbundene Verantwortung erinnern und Stück für Stück mehr Selbstständigkeit verlangen.

Auch bei möglichen Rückschlägen kommt es auf die Eltern an: Sie sollten ihren Kindern den Rücken stärken und sie zum Weitermachen ermuntern. Wird festgestellt, dass ein Hobby doch nicht dauerhaft den Interessen entspricht, wissen Kinder ihre Eltern als Ansprechpartner zu schätzen. Nur wenn Kinder in ihrer Entwicklung scheitern dürfen, werden sie auf lange Sicht zu selbständigen Persönlichkeiten heranwachsen.

Klare Regeln können helfen

Es ist nicht so, dass sich Kinder von Natur aus vor Verantwortung drücken. Ganz im Gegenteil: Schon die Jüngsten sind ganz heiß darauf, ihren Eltern im Haushalt unter die Arme zu greifen. Sie zeigen Interesse an alltäglichen Dingen, indem sie etwa den Müll nach draußen bringen wollen. Wählen Eltern für den Mülleimer Rotho aus, sorgen bunte Farben sogar für noch mehr Freude. Diesen Elan zu fördern, ist sinnvoll, um den Kindern zu zeigen, dass ihre Handlungen positive Auswirkungen haben.

Etwas anders sieht es dagegen aus, wenn der Nachwuchs schon älter ist. Hier ist die Motivation meistens nicht mehr so hoch. Unterschätzt wird dabei häufig, dass die Teenager selbst mit ihrer neuen Situation überfordert sind. Wenn Eltern ihnen klare Erwartungshaltungen offenbaren, kann dies hilfreich sein. Dennoch wollen Menschen in diesem Alter ihre Grenzen selbst herausfinden und Dinge ausprobieren. In vielen Fällen finden Teenager auf diese Weise den Weg zu mehr Selbstständigkeit von ganz alleine und wollen ihre Eltern nur als Unterstützung im Hintergrund wissen.

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