Ungewollt schwanger Plötzlich in anderen Umständen Anne Ahrens Als es passierte, war der Gedanke an Verhütung von Leidenschaft umnebelt, und das Letzte, dem sie einen Gedanken widmeten war die Option, genau in diesem Moment ungewollt schwanger zu werden. Kinder, die bekommt man einfach, hieß es früher. Doch diese Schablone einer veralteten Vorstellung von Familienzuwachs lässt sich nun nicht mehr passgenau auf die Konturen junger potentieller Eltern legen. Längst haben die Ansprüche des modernen Jetzt Kinderwunsch und Familienplanung zu einem durch und durch überlegten, organisierten Ereignis umgewandelt, das, so es denn spontan und unvorbereitet ins eigene Leben einschlägt, oftmals für eine Welle der Angst und Zweifel sorgt. Als es passierte, da war gerade der Gedanke an Sicherheit und Schutz von Romantik und Leidenschaft umnebelt, verdrängt vom romantisch stürmischen Seegang des Moments und das letzte, dem sie einen Gedanken widmeten war die Option, genau in diesem Moment schwanger zu werden. Doch es kam dazu. Geplatzte Sicherheit Gründe dafür gibt es unzählige. An oberster Risikostelle steht natürlich der schwache Moment, in dem man ungeschützten Sexualverkehr mit einem Partner hat. Für die eigene Sicherheit und Lebensplanung und ebenso im Sinne der Gesundheit ist die Anwendung von Verhütungsmethoden unabdinglich. Bei korrekter Anwendung sind die meisten Verhütungsmethoden sehr sicher. Jedoch kann im Einzelfall immer mal etwas schief gehen, die Frau die Pille vergessen oder aber durch Erbrechen und Durchfall zur Beeinträchtigung dieser kommen. Ein Präservativ kann reißen, ein Diaphragma verrutschen und im Extremfall gar eine Sterilisation nicht ihre erwünschte Funktion erfüllen. All dies sollte Frau und auch Mann sicher nicht permanenter Angstbegleiter und Zweifelanlass sein, die den eigenen Alltag stetig belasten. Jedoch schadet es nicht, sich der Risiken gewahr zu sein und sich stets zu fragen, ob auch an alles gedacht wurde. Durchläuft man vorher hypothetisch in Gedanken bereits einmal eine plötzliche Schwangerschaft, so kann man in einer derartigen Lage womöglich bedachter und vernünftiger reagieren. Weil man sich schon einmal darüber klar geworden ist, was man eigentlich will. Wohin jedoch mit den irrenden Gedanken in der ersten Schrecksekunde und was folgt auf die Erkenntnis einer möglichen Schwangerschaft? Noch ist es nicht zu spät Brechen Sie jetzt nicht in Panik aus. Gehen Sie ruhig und klaren Kopfes die Möglichkeiten durch, die Sie nun haben. Sie sind sich relativ sicher, dass sie soeben Risiko laufen, durch ungeschützten Verkehr schwanger geworden zu sein und es beschleicht Sie nicht einmal das leiseste Klingeln einer aufkommenden Freude darüber, so besteht immer noch die Möglichkeit der Notfallverhütung. Solange es sich noch um die ersten 72 Stunden nach besagter ungeschützter Begegnung handelt, ist die „Pille danach“ als Nachverhütungsmethode zuverlässig. Dabei gilt selbstverständlich, je schneller eingenommen, desto wirksamer ist sie. Wird die Pille vor dem Eisprung eingenommen, kann dieser mit großer Sicherheit verhindert werden. Für Frauen, die zum eben genannten Weg eine für sie passende Alternative suchen oder bei denen die 72 Stunden für die Anwendung der „Pille danach“ schon verstrichen sind, ist die „Spirale danach“ womöglich das richtige. Diese Kupferspirale kann bis zu fünf Tage im Anschluss an den Sexualverkehr eingesetzt. Sie sollte dann auch zur langfristigen Verhütung genutzt werden. Das Kupfer in der Spirale beeinflusst das Milieu in der Gebärmutter und in den Eileitern. Das stört die Befruchtungsfähigkeit der Spermien und die Einnistung einer befruchteten Eizelle.