Sport nach der Geburt Weg mit dem Babyspeck Julia Wassermann Nach der Geburt des Kindes wünschen sich viele Frauen, so schnell wie möglich die zusätzlichen Pfunde loszuwerden. Hat sich der Körper von der Schwangerschaft erholt, ist Sport die beste Möglichkeit die Fettpölsterchen zum Schmelzen zu bringen. Warum Sport nach der Geburt? Es ist allgemein bekannt, dass eine regelmäßige Bewegung die Laune hebt und die Gesundheit fördert. Dies trifft natürlich auch für frisch gebackene Mütter zu. Denn ein gezieltes Aufbauprogramm ist nicht nur gut, um wieder die alte Form zu bekommen, sondern fit für schlaflose Nächte zu werden und Kraft für die Versorgung des Babys zu tanken. Ein regelmäßiges Training gibt einem auch die Möglichkeit, eine kleine Auszeit vom Alltag zu nehmen. Hinzu kommt, dass das Risiko von Depressionen, die sich nach der Geburt einstellen können, gesenkt wird. Natürlich trägt Sport auch dazu bei, die Schwangerschaftspölsterchen zu reduzieren und das persönliche Wohlfühlgewicht zu erlangen. Wann kann es losgehen? Viele Ärzte raten dazu, mit dem Sport erst wieder zu beginnen, wenn die postnatale Untersuchung abgeschlossen ist, also ca. sechs Wochen nach der Entbindung. Es ist natürlich auch abhängig davon, ob man vor der Schwangerschaft sportlich war oder nicht. Waren Sie vor der Geburt ihres Kindes sportlich aktiv, spricht nichts dagegen, mit leichten prenatalen Übungen oder einem leichten Trainingsprogramm zu beginnen. Wenn Sport vor der Geburt für Sie nicht wirklich ein Thema gewesen ist, sollten Sie es langsam angehen. Ein zu frühes Training kann immer auch unschöne Folgen haben, wie beispielsweise eine Beckenbodenschwäche. Diese Schwäche kann entstehen, wenn in den ersten sechs Wochen die geraden Bauchmuskeln trainiert werden. Grund hierfür ist, dass sich während der Schwangerschaft die senkrechten Bauchmuskelstränge lockern, um genügend Platz für das Baby zu schaffen, und diese Lücke muss sich erst wieder schließen, bevor man mit dem Bauchmuskeltraining beginnt. Um auf Nummer sicher zu gehen, bitten Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme zu kontrollieren, ob sich die Muskelstränge wieder zurück gebildet haben. Und dann steht dem Training nichts mehr im Wege. Welche Sportarten besonders geeignet sind In den ersten zwei Wochen sollte lediglich die Wochenbettgymnastik durchgeführt werden. Am besten sind hierfür Entspannungs-und Kräftigungsübungen geeignet, die ihnen ihre Hebamme zeigt und die Sie dann zu Hause weiterführen sollten. Die Wochenbettgymnastik ist wichtig um den Beckenboden, der durch die Geburt sehr beansprucht wurde, zu stärken und den Kreislauf zu fördern. Ab der sechsten Woche beginnen Sie dann mit der Rückbildungsgymnastik. Das vorrangige Ziel hierbei ist nicht der Gewichtsverlust, sondern die Stabilisierung des Beckenbodens. Erfolgt keine Rüchbildungsgymnastik, führt eine Beckenbodenschwäche zur Senkung der Organe und einer daraus entstehenden Inkontinenz. Melden Sie sich am Besten zu einem Rückbildungskurs an, in dem ihr Baby dabei sein kann, damit Sie keine Probleme mit der Betreuung bekommen. Neben der Rückbildungsgymnastik ist auch ein Spaziergang sinnvoll, sich langsam an Bewegung zu gewöhnen und an der frischen Luft neue Kraft zu sammeln. Neben der Rückbildungsgymnastik können Sie ab dem vierten Monat nach der Geburt weitere Sportarten in ihren Alltag integrieren. Zu den geeigneten Sportarten gehören Nordic Walking, Schwimmen, Yoga, Gymnastik, Pilates und Inline-Skaten, da sie die Beckenbodentätigkeit unterstützen und die Fitness fördern. Auch dabei gibt es die Möglichkeit sich einen Sportangebot für Mutter und Baby zu suchen. Vom Tennis, Volleyball, Joggen und Aerobic sollte erst einmal abgesehen werden, da die Gefahr besteht, den Beckenboden zu überlasten. Um sich beim Sport nach der Geburt wohl zu fühlen, sollten Sie einen festsitzenden Still-BH tragen, und die Fitnesseinheiten immer nach dem Stillen durchführen, damit sich ihr Busen nicht so voll anfühlt. Wichtig ist, dass Sie auf ihren Körper hören, bei Schmerzen das Training sofort abbrechen und mit ihrem Arzt über mögliche Ursachen sprechen. Denn der wichtigste Gradmesser für eine sportliche Betätigung ist immer der eigene Körper.