Wissenswertes aus der Welt der Meere Bei Schietwetter geht’s ins Ozeaneum nach Stralsund Heidrun Berger Die Unterwasserwelt der Ozeane mit ihrer faszinierenden Vielfalt an Tieren und Pflanzen können Familien im Ozeaneum in Stralsund entdecken. Das Museum ist eines der beliebtesten Ausflugsziele für Touristen an der Ostsee und beherbergt das größte Aquarium Deutschlands, in dem neben Makrelen und Haien auch Pinguine und Seesterne leben. In der Urlaubszeit, wenn Erholungssuchende an die Ostseeküste strömen, ist das Ozeaneum Stralsund ein gern besuchtes Ausflugsziel – nicht nur bei Schietwetter. Der 25. Juli 2017 allerdings war so ein Tag, an dem die Strandgänger vor dem Dauerregen in trockene Gefilde flohen. Und das bescherte dem Museum den besucherstärksten Tag seit seiner Eröffnung vor neun Jahren. Gut 9.000 Menschen erkundeten die Unterwasserwelt in den Ausstellungen und Aquarien. 7.000 Tiere und Pflanzen leben im Ozeaneum Der Museumsneubau auf der Stralsunder Hafeninsel wurde nach dreijähriger Bauzeit im Juli 2008 eröffnet. Seitdem besuchen jährlich über einer halben Million Menschen das Ozeaneum, das sich unweit der Rügenbrücke befindet. Das Museum beherbergt in vier Gebäudeteilen fünf Erlebnisausstellungen auf einer Fläche von zirka 8.700 Quadratmetern und 50 Aquarien mit zirka sechs Millionen Litern Wasser, fast 7.000 lebenden Tiere und Unterwasserpflanzen aus Ostsee, Nordsee sowie dem nordatlantischen Ozean und Polarmeer. Die Ost- und Nordsee und ihre Unterwasserwelt In den riesigen Meerwasseraquarien wird den Besucher die wundersame Unterwasserwelt der nördlichen Meere nahe gebracht. In der Ausstellung „Ostseeaquarium“ beispielsweise wird gezeigt, was sich im Wasser des Stralsunder Hafens abspielt und im Aquarium „Greifswalder Bodden“ die Unterwasserwelt des Brackwassergebietes des Greifswalder Boddens. Die Flachwassergebiete der Ostsee werden im Aquarium „Seegraswiesen“ nachgestellt, die Rügener Kreideküste im Aquarium „Kreideküste“ und im „Lebensraum Flussmündung“ kann man Störe beobachten. Die Felskulisse des Kattegats sowie Seesterne, Seedahlien und Kraken können Besucher im „Kattegataquarium“ erleben. Was sich so im Wattenmeer abspielt, zeigt das „Wattenmeeraquarium“, inklusive einer Imitation der Gezeiten. Spektakulär ist der Weg durch den Unterwassertunnel zum „Helgolandaquarium“, in dem die Helgoländer Küste nachgebildet ist. Die Schaubecken „Nordseeaquarium“ und „Polarmeeraquarium“ zeigen ebenfalls eine naturgetreue Nachbildung der jeweiligen Lebensräume. Im Schwarmfischbecken lebt Sandtigerhai Niki Das „Schwarmfischbecken“ ist das größte Aquarium des Ozeaneums und zugleich das größte Deutschlands und zeigt den offenen Atlantik. Es ist mit 2,6 Millionen Liter Wasser gefüllt und beheimatet neben Makrelenschwärmen den drei Meter langen Sandtigerhai Niki, zwei Ammenhaie, Rochen, Zackenbarsch und Drückerfisch. Vor diesem Becken finden regelmäßig Schau-Fütterungen statt. Pinguine und die Spielecke erobern die Herzen der Kinder Eine der Hauptattraktionen des Ozeaneums sind die zehn Humboldt-Pinguine, die auf einer Anlage auf der Dachterrasse des Museums leben. Die Tiere können auf ihrem Felsen oder durch große Scheiben unter Wasser beim Schwimmen beobachtet werden und das bereitet besonders den jüngeren Besuchern Freude. Auch bei der täglichen Fütterung ist den Pflegern und ihren Schützlingen ein Besucheransturm gewiss. Die Eltern können inzwischen den reizvollen Ausblick auf die Stralsunder Altstadt genießen. Im „Meer für Kinder“ schließlich entdecken die Jüngsten auf dem Forscherdeck und im Tiefseetunnel die Welt der Ozeane. Hier gibt es unspektakuläre Speisefische wie Flunder, Hornfisch und Aal zu sehen. Und hier gibt es endlich auch eine Spielecke für die Kinder. Überfischung der Meere Die Aquarien sind die lebendige Ergänzung zu den fünf Ausstellungen, die seltene, präparierte Originale von Tieren und Pflanzen zeigen. In der Dauerausstellung „Erforschung und Nutzung der Meere“ kann man in einem Tauchboot bei einer fiktiven Tauchfahrt bis in die Tiefsee reisen und etwas über die deutsche Meeresforschung erfahren; aber ebenso etwas über die Auswirkungen der Überfischung der Meere sowie Methoden der nachhaltigen Fischerei. Höhepunkt im Ozeaneum: Die Riesen der Meere Einfach nur faszinierend ist die Ausstellung „1:1 Riesen der Meere“, die am Ende des Rundgangs in einer fast 20 Meter hohen Halle zu sehen ist. In einem abgedunkelten Raum schweben über die gesamte Raumhöhe Nachbildungen von Walen in Originalgröße – also 1:1. Das größte Exponat ist ein 26 Meter langer Blauwal. Außerdem sind ein Pottwal, ein Riesenkalmar, ein Schwertwal sowie ein Buckelwal mit seinem Jungtier zu sehen. Während sich die Besucher auf Liegen und Bänken die Füße ausruhen und in die Höhe schauen, ertönen Gesänge des Buckelwals und Klicks der Pottwale. OZEANEUM Stralsund GmbH Hafenstraße 11 18439 Stralsund https://www.ozeaneum.de/ Öffnungszeiten: täglich: 9.30 – 19 Uhr Juni bis September: 9.30 – 21 Uhr 24. Dezember: geschlossen 31. Dezember + 1. Januar: 10 – 15 Uhr