Erziehung mit Drohungen Wenn der Nachwuchs nicht gehorcht, greifen Eltern oftmals zu drastischen Methoden Xenia Atanasovski Wenn der Geduldsfaden reißt, weil unsere Kinder partout nicht hören, kommt es vor, dass Eltern ihre Kinder mit der Macht des Stärkeren erziehen. Oft beginnt der Satz mit „Wenn du nicht, dann …“. Machen derartige Drohungen überhaupt Sinn? Es sind Situationen, die wir alle gerne vermeiden wollen, denn in dem Moment, wo die Zahnpasta plötzlich eklig ist, die Seife in den Augen brennt, das Gemüse absolut nicht schmeckt oder der Badespaß kein Ende haben soll, schalten unsere Kinder oftmals auf den Stur-Modus. Da hilft auch kein gutes Zureden mehr. Sicherlich muss auch das Alter des Kindes berücksichtigt werden, denn je jünger das Kind ist, desto kleiner fällt auch die Toleranzgrenze für konsequentes Handeln aus. Das folgegerechte Handeln seitens der Eltern ist sicherlich unumgänglich, um eine gewisse Nachhaltigkeit beim Nachwuchs zu erreichen. Es gilt, konsequent zu sein, jedoch ohne dabei zu drohen. Natürlich dürfen Eltern Bedingungen stellen, immerhin müssen Kinder lernen, dass jede ihrer Handlungen Folgen haben, ob positiver Natur oder eher unangenehm. Wichtig ist dabei stets, dass man den Kindern dabei mit Respekt begegnet. So gibt es also bei der klassischen Rebellion im Kinderzimmer die Möglichkeit folgendermaßen zu reagieren: „Wenn Du Dich weigerst, in Deinem Zimmer Ordnung zu machen, räume ich die Sachen für Dich weg, aber das Spielzeug wirst Du dann morgen nicht benutzen.“ An dieser Stelle zeigen wir dem Kind eine realistische Folge seines eigenen Handelns, ohne dabei unnötig Angst aufzubauen, d.h. ein Wesen zu erfinden, dass in diesem Fall erscheint und nach dem Rechten schaut. Auch Eltern sind nicht perfekt Besonders wenn Kinder beginnen zu provozieren und ihre Grenzen austesten, ist es oftmals sehr schwer, nicht ins Drohen zu verfallen und es passiert doch, dass man dem Kind mit einem Jahr Schokoladen-Entzug droht. Das Gute ist, dass sich die Eltern ebenfalls bei ihren Kindern entschuldigen können und ihnen damit etwas ganz wichtiges verdeutlichen. Kinder interpretieren zu harte Strafen oder Drohungen oftmals folgendermaßen: Mama und Papa haben mich nicht mehr lieb. An dieser Stelle ist es unabdingbar, dem Kind klarzumachen, dass es niemals die Liebe der Eltern verliert, weil es ungehorsam war. Die Kinder für eine besondere Leistung zu belohnen ist ein weiterer Ansatz, die Schützlinge die Konsequenzen ihres Handelns vor Augen zu führen. Dabei müssen wir natürlich stark unterscheiden, ob es sich hier um etwas alltägliches handelt, denn eines ist klar, dem Kind suggeriert man sonst eher nur etwas zu tun, wenn es dafür etwas bekommt und das ist selbstverständlich auch nicht vorteilhaft. Ein Lob an den richtigen Stellen ist für unsere Kinder in jedem Fall eine Motivation, denn wir als Eltern fungieren immer als Vorbild. Mit Geduld, Respekt und Konsequenz beugen wir Rebellionen mit unseren Kindern vor.