Kochen für Kinder Abwechslung ist willkommen! Natalja Kvast Viele Eltern kennen das Problem, wenn ihre Kinder nicht oder nur sehr wenig Appetit auf Essen haben. Wenn ein Kind das Essen verweigert, kann das unterschiedliche Ursachen haben und ist mit einigen Tricks zu umgehen. Der rettende Ansatz heißt Abwechslung. Kinder durchlaufen in ihrer Entwicklung bestimmte Perioden, die u.a. das Essverhalten stark beeinflussen. Zum Beispiel im Alter von ungefähr einem Jahr erfolgt mit der Beikost die Umstellung von überwiegend flüssiger auf feste Nahrung, der viele Kinder mit Appetitlosigkeit und äußerst wählerischem Essverhalten begegnen. Manche Kinder sind zudem sehr konservativ und halten tage- oder wochenlang an bestimmten Produkten fest.Bis zu einem Alter von ungefähr drei Jahren ist die ausgewogene Ernährung jedoch besonders wichtig. Der kindliche Organismus befindet sich in einer starken Wachstumsphase und ist sehr empfindlich gegenüber diversen Umwelteinflüssen. Eine ausgewogene vielseitige Ernährung trägt in jedem Alter zu einer gesunden kindlichen Entwicklung bei. Somit ist die elterliche Sorge um die Kleinen Ess-Verweigerer absolut berechtigt. Was Eltern tun können, um Ihre Kleinen satt zu bekommen Der rettende Ansatz heißt Abwechslung – in den Farben, Gerüchen und Konsistenz der Gerichte. Kinder brauchen reichlich pflanzliche Lebensmittel und Getränke, tierische Lebensmittel in einem gemäßigten Umfang und sparsame Aufnahme von fettreichen Lebensmittel und Süßem. Ess-Rhythmus Halten Sie bestimmte Zeiten ein, damit sich der Organismus an die Essensaufnahme zu bestimmten Zeiten gewöhnt und „zur richtigen Zeit“ auch hungrig wird. Soll das Kind doch noch keinen Hunger haben, zwingen Sie es nie zu Essen.Als Zwischenmahlzeit eignet sich der Apfel besonders gut. Bieten Sie ihrem Kleinen das Essen etwas später noch ein Mal an. Generell sollten Sie aber Zwischenmahlzeiten (besonders in Form von Chips und Süßigkeiten) vermeiden. Ess-Arrangements Kochen Sie immer frisches Essen, würzen Sie die Gerichte nur leicht und lassen Sie sich vom Kind beim Tischdecken helfen. Besteck und Servietten können schon die kleinsten Kinder verteilen. Die größeren Kinder dürfen nicht nur beim Tischdecken, sondern auch bei der Zubereitung von Speisen mit einfachen Rezepten mitmachen. Der Appetit lässt dann ganz sicher nicht lange auf sich warten!Ihr Kleiner soll auch am liebsten seinen Stammsitz am Tisch haben. Besonders lecker schmeckt jedes Essen zudem in Gesellschaft – essen Sie mit dem Kleinen mit! Lassen Sie Ihr Kind dabei auswählen, was und wie viel es essen möchte. Wenn die Kinder mitbestimmen dürfen, nehmen sie ihre Mahlzeiten viel lieber zu sich. Für die ganz Kleinen ist das Essen mit den Fingern besonders reizvoll. Versuchen Sie auch, die Portionen kleiner zu halten. Ihr Kind wird sehr motiviert sein, endlich einen ganzen Teller geschafft zu haben! Ess-Spiele Im Prinzip spricht nichts gegen das Spielen beim und mit dem Essen. Soll der Haferbrei ausgelöffelt werden, um den Tellerboden mit einem Aufkleber darauf endlich zu sehen oder hat Ihr Kleiner ein Brief vom Micky Maus bekommen, welcher erst nach dem Essen gelesen werden darf – solche phantasievolle kulinarischen Experimente dürfen jedoch nur in Maßen stattfinden. Das wichtigste ist immer noch, dass Ihr Kind versteht, dass es gerade beim Essen ist. Das Essen soll also bewusst statt finden.Benutzen Sie ihre Phantasie auch beim Einrichten von Gerichten – eine Brotscheibe kann gut als Segel und eine Olive als Nase verwendet werden! Als Alternative zum Löffeln kann man auch einen Strohhalm für eine Cremesuppe verwendet (der aber wirklich zum Trinken und nicht zum Pusten benutzt wird!).Vor allem braucht Ihr Kind Ihre Aufmerksamkeit und Geduld. Lange Spaziergänge und ruhige zeitlich fixierte Mahlzeiten fördern das Essverhalten Ihres Kindes. Nehmen Sie die Gefühle Ihres Kindes wahr – und respektieren Sie diese. Körperlicher oder geistiger Zwang führt nicht zu einer Verbesserung der Essgewohnheiten. Lassen Sie Ihrem Kind die Freiheit, selbst zu bestimmen, ob es hungrig ist und was es essen möchte.Der kindliche Appetit variiert genau so stark wie bei den Erwachsenen- die einen essen mehr, die anderen weniger. Die Tageszeit hat auch einen Einfluss auf das Essen – manche essen mehr am Morgen, andere eher abends. Es kann gut sein, dass Ihr Kind einfach ein anderer Esstyp ist als Sie. Doch solange es aktiv und gesund ist, müssen Sie sich keine Sorgen machen.