Cyber-Mobbing

Schikanieren, Pöbeln, Quälen – Psychoterror im Internet

Cyber-Mobbing ist eine Form des öffentlichen Schikanierens im Internet. Während Erwachsene oft einen Ausweg finden, um sich dem Psychoterror zu entziehen, können Kinder der öffentlichen Bloßstellung kaum entgegentreten.

Soziale Netzwerke wie Facebook oder wer-kennt-wen sind den meisten Erwachsenen bekannt. Sie werden genutzt, um Kontakte zu pflegen oder alte, verschollene Freunde wieder zu finden. Kinder und Jugendliche dagegen melden sich noch zusätzlich bei Portalen wie schülerVZ, studiVZ, yappi, usw. an. Sie verbringen viel mehr Zeit auf diesen Seiten und nutzen die Angebote voll aus.

Zudem geben sie vielmehr persönliches preis und präsentieren zahlreiche private Bilder von sich. Kinder und Jugendliche sind auf solchen Plattformen mehreren Gefahren ausgesetzt. Sie können auf Betrüger hereinfallen oder sexuell belästigt werden. Diese Gefahren gehen meistens von Erwachsenen aus, die in an solchen Orten nichts zu suchen haben.

Eine andere Gefahr geht von gleichaltrigen Kindern und Jugendlichen aus. Sie können von Schulkameraden und Bekannten auf den besagten Portalen schikaniert, beleidigt und bloßgestellt werden. In solchen Fällen wird von Cyber-Mobbing gesprochen.

Im Internet wird nicht nur verbal gemobbt

Im Internet wird nicht nur verbal gemobbt. Heimlich gedrehte Handyvideos, sowie heimlich geschossene Bilder, aber auch Fotomontagen sollen das Mobbingopfer erniedrigen und bloßstellen. Zudem kann das Opfer auch per Handy oder auf dem klassischen Wege erreicht werden. Die Täter können jeder Zeit zuschlagen, da ihr Opfer nicht anwesend sein muss. Kinder und gerade Jugendliche werden in puncto Grausamkeit oft unterschätzt.

Wenn Erwachsene im Internet gemobbt werden, reagieren sie anders als Kinder. Sie erkennen den Sinn und Zweck einer Beleidigung und können dementsprechend mit dieser umgehen und sich wehren. Kinder dagegen nehmen Beleidigungen viel persönlicher und vor allem nehmen sie sie ernst. Kinder und Jugendliche sind in ihrer charakterlichen Entwicklung noch nicht so gefestigt und reagieren mit großer Unsicherheit auf die Attacken aus dem Netz.

Mobbing im Internet kann ganz andere Dimensionen annehmen, als das klassische Mobbing. Einträge im Internet verbreiten sich sehr schnell und können von jedem eingesehen werden. Außerdem ist es schwer solche Einträge, Bilder oder Videos aus dem Internet zu entfernen. Ein verletzendes Bild oder ein bösartiger Post in einem sozialen Netzwerk wie Instagram ist wesentlich verletzender als ein gesagtes Wort, weil diese Beleidigungen dauerhaft sichtbar sind und vom Opfer immer wieder angesehen oder gelesen werden können.

Cyber-Mobbing kann strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen

Im Internet treten die Täter nie direkt ihren Opfer gegenüber. Umso einfacher ist es Beleidigungen oder Lügen von sich zu geben. Cyber-Mobbing ist nicht nur moralisch verwerflich, es ist sogar strafbar. Verleumdung, üble Nachrede, Beleidigung oder die Androhung von Gewalt ist durch das Strafgesetzbuch untersagt.

Kinder als Täter und Opfer

Kinder und Jugendliche sind nicht nur Opfer beim Cyber-Mobbing. Sie sind vor allem auch Täter. Wenn Eltern feststellen, dass die eigenen Kinder anderen Grausamkeiten antun, sollten sie sofort reagieren.

Kindern, die zu Tätern werden, muss die Opferperspektive vor Augen geführt werden. Und sie müssen begreifen, dass ihr Handeln strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.

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