Stillen Vorteile und Nachteile des Stillens Angelina Kalden Die Muttermilch ist in den ersten sechs Lebensmonaten das Beste für Ihr Kind. Es können aber auch Probleme beim Stillen auftreten, über die man informiert sein sollte. Hier finden Sie einige Vorteile und Nachteile des Stillens. Welche Vorteile hat das Stillen? Durch die Muttermilch werden die Abwehrkräfte des Kindes gesteigert. Es wird zum Beispiel gegen Infektionskrankheiten und Allergien geschützt. Die Muttermilch ist genau auf den Bedarf des Babys abgestimmt und passt sich den wachsenden Nahrungsbedürfnissen des Säuglings während seiner Entwicklung an. Die Nährstoffe der Milch enthalten auch eine optimale Zusammensetzung und können leicht verdaut werden. Dadurch hat das Baby einen normalen Stuhlgang und es kommt seltener zu Blähungen oder Verstopfung. Auch die Gaumen- und Kieferentwicklung des Kindes werden gefördert. Gestillte Kinder werden seltener dick als nicht gestillte Babys. Je länger ein Kind gestillt wurde, desto geringer ist das Risiko, dass es später übergewichtig wird. Für die Mutter ist die Handhabung einfach und die Fütterung muss nicht lange vorbereitet werden. Muttermilch steht jederzeit und überall sofort zur Verfügung, hat immer die ideale Trinktemperatur und ist hygienisch einwandfrei. Man spart beim Stillen auch einiges an Kosten, da man, abgesehen von Stilleinlagen und Still-BHs, im Allgemeinen kein spezielles Zubehör kaufen muss. Darüber hinaus werden bei der Mutter die Rückbildungsvorgänge nach der Geburt gefördert und das Brustkrebsrisiko verringert sich. Am wichtigsten ist jedoch die emotionale Bindung, die sich zwischen Mutter und Kind entwickelt, weil sie täglich einen intensiven Körper- und Blickkontakt haben. Gerade in den ersten Lebensmonaten brauchen Kinder viel Körperkontakt, der wichtig für ihre geistige und körperliche Entwicklung ist. Mutter und Kind lernen sich schnell kennen und verstehen. Das Baby hört beim Trinken den Atem, Herzschlag und die Stimme der Mutter, die ihm immer vertrauter werden und es beruhigen. Bei der Mutter wird durch das Saugen und die intensive Nähe auch häufig ein großes Glücksgefühl ausgelöst, das ihr hilft, die oft sehr anstrengenden ersten Monate leichter zu überstehen. Welche Nachteile kann Stillen haben? Beim Stillen kann es immer wieder zu Verunsicherungen kommen. Mütter stellen sich zum Beispiel häufiger besorgt die Frage, was von ihrer Milch tatsächlich bei ihrem Kind ankommt, weil man nicht wie beim Fläschchen geben genau sehen kann, was das Kind getrunken hat. Die Mutter muss auch immer fit und vor allem präsent sein. Wenn sie die Milch nicht abpumpt, kann sie sich nur höchstens drei Stunden lang von ihrem kleinen Wonneproppen entfernen. Manche Frauen ziehen sich zum Stillen lieber zurück und sind dann immer auf etwas Privatsphäre angewiesen. Bei der Umgebung muss auch immer beachtet werden, dass es zum Beispiel nicht zieht oder zu kalt ist. Manche Mütter haben auch zu viel Milch, ihre Brust tropft und sie leiden unter einem Druckgefühl. Es kann auch zum Milchstau kommen, der zu einer schmerzhaften Brustentzündung (Mastitis) führen kann. Man muss wie in der Schwangerschaft auf die Ernährung achten und darf auch weiterhin keine Diäten machen, was für manche Frauen auf Dauer schwierig ist. Alkohol, Zigaretten und verschiedene Medikamente sollten gemieden werden. Scharfes Essen und verschiedene Gemüsesorten wie Kohl oder Paprika können beim Kind zu Blähungen oder einem wunden Po führen.