Tod, Taufe und Auferstehung Die Osterkerze als Sinnbild der Wärme Gottes Redaktion In der Osterkerze, die in der Nacht vom Karsamstag auf den Ostersonntag entzündet wird, vereinigt sich die christliche, jüdische und römische Lichttradition. Die Osterkerze symbolisiert generell den Sieg Jesu Christi über den Tod. Im antiken Rom war es üblich, die Osternacht mit zwei mannshohen Kerzen zu erhellen und in Jerusalem ist der Brauch, die Kerze an jeden Kirchenbesucher weiterzugeben, als uralt bezeugt. Im christlichen Glauben entstand die Osterkerze im 4 Jahrhundert nach Christus. In Piacenza wurde eine Osterkerze aus dem Jahre 384 gefunden. Alle Titelkirchen Roms verwandten die Osterkerze ab dem 7. Jahrhundert. Bis zum 10. Jahrhundert hat sie sich in den verschiedenen Regionen der westlichen Welt verbreitet. Die Osterkerze ist eine ein Meter große, weiße Kerze aus gebleichtem Bienenwachs, die normalerweise am Osterfeuer entfacht. Anschließend wird sie in das Gotteshaus hinein getragen, wo die Gläubigen ihre eigenen Kerzen entzünden. Es besteht jedoch ein symbolischer Unterschied. In den Westkirchen (römisch-katholische, altkatholische, anglikanische und Lutherische Kirche) wird die Osterkerze zu Beginn der Osternachtfeier geweiht und entzündet. Die Ostkirchen (vorreformatorische orthodoxe, altorientalische und unierte Kirchen) verwenden in der Osternacht dagegen das Trikirion. Das Trikirion besteht aus drei gebundenen Kerzen aus ungebleichtem Bienenwachs. Die Osterkerze symbolisiert den über Tod und Sterben siegenden Jesu Christi. Die Wärme Gottes soll durch sie auf die Kirchenbesucher übertragen werden. Gleichzeitig ist die Osterkerze eine Erinnerung an die Taufe und den Auftrag als „Kinder des Lichts“ zu leben. Auch bei Begräbnissen brennt die Osterkerze neben dem Sarg, um die Verbindung von Tod, Taufe und Auferstehung zu symbolisieren. Sonst brennt sie nur in den 50 Tagen der Osterzeit bis Pfingsten.