Zeugungsunfähigkeit Kinderlosigkeit – Wenn der Sex nicht fruchtet Redaktion Eine Familie zu gründen gehört für viele Menschen zur Erfüllung des Lebens. Aber nicht allen ist es möglich, diesen Wunsch in die Realität umzusetzen. Ungewollte Kinderlosigkeit betrifft Schätzungen zufolge allein in Deutschland 15 Prozent aller Paare. Mit diesem unfreiwilligen Verzicht auf Babys kommt noch einher, dass Unfruchtbarkeit in der Gesellschaft noch immer als Makel am Mann oder der Frau angesehen wird. Dies belastet zusätzlich die Psyche der Paare. Wann gilt man als unfruchtbar, welche Ursache kann Zeugungsunfähigkeit haben und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wenn „es“ nicht fruchtet: Nicht jede Frau, die nicht auf Anhieb schwanger wird, gilt als unfruchtbar. Von Sterilität spricht man in der Medizin erst, wenn nach mehr als zwei Jahren des Kinderwunsches, trotz ungeschütztem Geschlechtsverkehrs, keine Schwangerschaft eintritt. Hier muss eingeräumt werden, dass es nicht zwangsläufig an der Frau liegt, wenn ein Paar kinderlos bleibt. In 40 Prozent der Fälle ist auch eine Zeugungsunfähigkeit des Mannes oder eine verminderte Fruchtbarkeit beider Partner zu diagnostizieren. Daher gilt es immer, mögliche Ursachen an beiden Partnern zu suchen. Die Gründe für die Unfruchtbarkeit von Frauen können sehr mannigfaltig sein. Neben hormonellen oder organischen Störungen, wie einer Fehlbildung im Gebärmutterbereich oder der Eileiter sind die Auslöser auch oft anderer Natur. Als ersten Punkt ist zu erwähnen, dass die natürliche Fruchtbarkeit einer Frau zeitlich beschränkt ist. Bereits mit dem 24. Lebensjahr nimmt diese ab und endet mit dem Beginn der Wechseljahre. Darüber hinaus können negative Umwelteinflüsse ein Grund für die ungewollte Kinderlosigkeit sein. Stress, Trauer, aber auch Rauchen, übermäßiger Alkoholgenuss oder Drogenkonsum können zur Unempfänglichkeit führen. Essstörungen, starkes Über- und Untergewicht haben ebenfalls Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit einer Frau. Die Ursachen der Zeugungsunfähigkeit, oder einer eingeschränkten Fruchtbarkeit beim Mann können ebenso vielfältig sein, wie bei der Frau. Neben ähnlichen umweltabhängigen Faktoren, falscher Ernährung oder übermäßigen Alkohol-, oder Nikotingenuss können auch beim Mann körperliche Faktoren negativen Einfluss auf die Fortpflanzung haben. Ein Beispiel wäre eine gestörte Spermienproduktion, die Samenwege könnten verschossen sein, oder der Mann leidet schlicht unter Erektionsproblemen. Woran kann es liegen? Oft findet sich keine eindeutige Ursache für eine totale oder eine ein- geschränkte Unfruchtbarkeit. Dies stellt natürlich ein Problem für die anzusetzende Therapie dar. In allen Fällen ist es erst einmal ratsam, eine gründliche Anamnese durchzuführen, bei der allen möglichen akuten und auch länger zurückliegenden Krankheiten auf den Grund gegangen wird, die einen möglichen Einfluss auf die Zeugungsunfähigkeit haben. Als äußerst aufschlussreich erweist sich ein Spermiogramm, eine Untersuchung der Qualität des Ejakulats des Mannes. Neben der Anzahl und der Beweglichkeit der Spermien wird hier auch die Funktion der Hoden und der Prostata untersucht. Gilt die Zeugungsunfähigkeit des Mannes als ausgeschlossen und tritt nach einem Zeitraum von einem halben bis einem Jahr noch immer keine Schwangerschaft ein, so ist es ratsam, einen Gynäkologen aufzusuchen. Wie auch beim männlichen Partner wird der Arzt bei der Frau eine Reihe von Untersuchungen anstellen. Die Unfruchtbarkeit der Frau kann grob unterteilt drei verschiedene Ursachen haben. Ursachen für Unfruchtbarkeit 1. Der Eisprung bleibt aus: Nicht in jedem Zyklus kommt es zum Eisprung, dieses Ausbleiben ist keine ungewöhnliche Erscheinung. Eine Erkrankung der Eierstöcke, oder ein durch Stress oder Übergewicht durcheinander gekommener Hormonhaushalt könnte der Grund für einen Ausfall des Eisprungs sein. 2. Probleme bei der Vereinigung von Eizelle und Sperma: Durch Verklebung oder Verengung des Eileiters können die Spermien nur schwer zur Eizelle vordringen und eine befruchtete Eizelle schafft es nicht in die Gebärmutter. Dieses Problem kann mit einer operativen Öffnung des Eileiters behoben werden. 3. Das Kind kann nicht ausgetragen werden: Viele Frauen leiden unter einer fehlgebildeten Gebärmutter, die es einer befruchteten Eizelle nicht möglich macht, sich einzunisten. Eine Hormonbehandlung hilft oft, um dieses Problem zu lösen. Ein weiterer Grund, der zwar nicht die Empfängnis verhindert, jedoch häufig zu Fehlgeburten führt, ist eine Anomalie des Gebärmutterhalses, bei der sich der Zervix (Gebärmutterhals) nicht erst wenige Wochen vor der Geburt, sondern viel früher öffnet. Was tun? Ebenso vielfältig wie die Ursachen von Unfruchtbarkeit sind auch die therapeutischen Strategien dagegen. Um eine richtige, zielgerichtete Therapie zu ermöglichen, müssen die Gründe der ungewollten Kinderlosigkeit bei der Anamnese genau bestimmt worden sein. Entspringt die Kinderlosigkeit einem hormonellen Problem, so lässt sie sich meist erfolgreich mit Medikamenten beheben. Mit so einer Hormonbehandlung können außerdem auch viele organische Fehlfunktionen beseitigt werden. Liegt eine Infektion oder Geschlechtskrankheit vor, wird meist zusätzlich zu den Hormonen Antibiotika verschrieben. Bleibt die erhoffte Schwangerschaft aus, weil Über- oder Untergewicht der Frau dies verhindert, so reicht meinst eine gezielte Diät zum Abbau, beziehungsweise zur Zunahmen von Gewicht aus. In vielen Fällen kommt man nicht drum herum, einen operativen Eingriff über sich ergehen zu lassen. Bei Zysten oder Myomen an Gebärmutter oder Eileitern ist oft nur ein minimaler Eingriff nötig, der zum ersehnten Baby führen kann. Behandlungen unter Vollnarkose werden in der Regel vermieden, sind jedoch in manchen Fällen notwendig. Das Problem bei großen Eingriffen ist, dass durch Vernarbung oder neue Verwachsung die Fruchtbarkeit wiederum beeinträchtigt sein kann. Erkundigen Sie sich dazu auch über Lasermethoden, die eine geringe Vernarbung versprechen. Befreien Sie sich von dem Gedanken, ein Psychiater wäre reine Zeit- und Geldverschwendung – wenn Sie sich aufgrund Unfruchtbarkeit in Behandlung befinden, so ziehen sie eine psychologische Betreuung mit in die Therapie ein. Oft sind Faktoren wie Stress, oder nicht zugelassene Trauer der Auslöser für einen durcheinander geratenen Hormonspiegel, der eine Schwangerschaft verhindert.
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