Medien Hilfe, mein Kind möchte ein Handy! Redaktion Viele Eltern erwarten diesen Tag mit mulmigen Gefühlen: Ihr Kind kommt aus der Schule und berichtet, dass Klassenkameraden ein Handy besitzen. Gegen den Wunsch nach einem eigenen Telefon lässt sich nur schwer argumentieren. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Diese Frage wird viele Erziehungsberechtigte bewegen: Wann sollte mein Kind das erste Handy bekommen? Das Familienportal NRW empfiehlt: „Je später, desto besser“. So eindeutig ist es jedoch nicht. Wer Kinder frühzeitig an moderne Kommunikationsmittel heranführt, hat oft einen größeren Einfluss auf einen bewussten Umgang mit dem Handy. Der richtige Zeitpunkt ist umstritten. Einige Pädagogen meinen, dass das Kind mindestens neun Jahre alt sein soll, bevor es das erste Handy bekommt, während andere das elfte bis zwölfte Lebensjahr empfehlen. Dabei sollte es sich jedoch keinesfalls um ein Smartphone handeln. Für den Einstieg eignen sich einfache Geräte, mit denen die Kids telefonieren und SMS versenden können. Welcher Vertrag ist der richtige? Die Mobilfunkanbieter präsentieren ihren Kunden verschiedene Optionen. Ein Vertrag mit einem subventionierten Smartphone ist nicht empfehlenswert. Dabei handelt es sich nicht häufig um hochwertige Geräte, deren vielfältigen Funktionen die Heranwachsenden schnell überfordern können. Kindern gehen zudem lebhaft mit Gegenständen um, was empfindlichen elektronischen Geräten nicht gut bekommt. Ein Handyvertrag ohne Handy ist für ein Kind besser geeignet. Dadurch sind die Eltern flexibel, welchen Funktionsumfang das Gerät haben soll. Zudem können sie entscheiden, wann sie den Heranwachsenden ein Handy mit mehr Funktionen kaufen wollen. Der richtige Zeitpunkt hängt vom Kind ab und davon, wie es an die Welt der Apps herangeführt wird. Prepaid oder doch Vertrag mit Laufzeit? Eine allgemeingültige Antwort gibt es auf diese Frage nicht. Verträge mit Laufzeiten sind empfehlenswert, wenn zusätzlich ein subventioniertes Smartphone angeschafft werden soll. Der Kunde bindet sich im Gegenzug 24 oder 36 Monate an den Tarif. Dies erschwert den Wechsel zu einem anderen Telefonanbieter, bietet jedoch interessante Preisvorteile. Da Experten vor dem Erreichen des Teenageralters vom Kauf von Smartphones abraten, ist diese Option in solchen Fällen ungeeignet. Alternativ bieten die Mobilfunkanbieter Verträge ohne eine feste Laufzeit an. Zu ihren Vorteilen zählt, dass sie monatlich gekündigt werden können. Dies gewährleistet eine hohe Flexibilität. Allerdings kann eine Flatrate problematisch sein, weil die Gefahr einer übermäßigen Handynutzung besteht. Hier erweist sich ein Prepaid-Tarif als bessere Lösung. Dabei wird ein Guthaben aufgeladen, dass anschließend für die Nutzung bereitsteht. So lernen die Kinder, mit einem begrenzten Budget auszukommen. Zudem reduziert es die Gefahr, dass sie sich ausschließlich mit dem Handy beschäftigen. Der richtige Umgang mit Social Media Die Empfehlung, Kindern den Zugang zu Smartphones und damit zu Facebook, X und Instagram zu verwehren, ist gut gemeint, aber in der Praxis schwer umsetzbar. Vielmehr geht es darum, die Heranwachsenden beim Einstieg in diese Welt zu unterstützen. Ein offener Umgang mit dem Thema erhöht die Chance auf eine Einflussnahme. Vertrauen ist der entscheidende Punkt, um die Kinder auch für die Gefahren der Nutzung von sozialen Netzwerken zu sensibilisieren. Dabei geht es nicht nur um den Schutz vor Kriminellen, die die Unbedarftheit von Kindern ausnutzen. Auch rechtliche Aspekte wie der Urheberschutz spielen eine wichtige Rolle. Der Umgang mit Social Media will gelernt sein. Verbote lehren wenig. Vielmehr geht es darum, die Kinder zu einer bewussten Nutzung der modernen Medien zu befähigen.