Kalkulationen, Kundenmeetings, Buchhaltung – als Freiberufler muss man eine Menge Verantwortung übernehmen.

Doppelbelastung

Familienleben als Freiberufler – Work-Life-Balance für Selbstständige

Kalkulationen, Kundenmeetings, Buchhaltung – als Freiberufler muss man eine Menge Verantwortung übernehmen. Wenn man dann noch Familie und Kinder hat, können einem die Aufgaben und Verpflichtungen schnell über den Kopf wachsen.

Dieser Artikel zeigt, wie man stressigen Situationen vorbeugt und das Familienleben, die Arbeit als Freelancer sowie die Freizeit unter einen Hut bringt!

Welche Vor- und Nachteile hat man als Freelancer

Für die meisten Freiberufler gibt es einen klaren Vorteil gegenüber einem Angestelltenverhältnis: Flexibilität! Man kann sich einen großen Teil seiner Zeit selbst einteilen und muss nicht morgens um 8 im Büro sitzen. Wenn man dazu noch Partner und Kind hat, hat man auch nicht das Gefühl aufgrund seines Jobs die wichtigsten Meilensteine beim Aufwachsen seiner Kinder zu verpassen.

Viele schätzen auch die Unabhängigkeit, die man als Freelancer hat. Man arbeitet nicht für die Bilanz eines großen Unternehmens und muss auch nicht jahrelang auf eine Gehaltserhöhung hinarbeiten. Man ist sein eigener Chef und dementsprechend ist kein Anderer für den eigenen Erfolg oder Misserfolg verantwortlich.

Dies stellt aber auch die größte Herausforderung für Freiberufler dar – das hohe Risiko. Ist die Auftragslage schlecht oder ein Kunde stellt vereinbarte Zahlungen ein, kann dies einen finanziellen Engpass auslösen. Das kann eine persönliche Drucksituation verursachen, in der man aber trotzdem funktionieren muss, um weitere notwendige neue Aufträge an Land zu ziehen.

Ein weiterer Nachteil ist die fehlende Absicherung. Als Freiberufler gibt es keine betriebliche Krankenversicherung und dementsprechend keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Viele Freelancer zwingen sich deshalb auch bei Fieber zum Arbeiten, was die Krankheit nur verschleppt und letztlich die Symptome verstärkt. Essenziell ist deswegen der Abschluss einer Ertragsausfallversicherung für Selbstständige über spezialisierte Anbieter wie etwa insureQ.

Ähnlich wie mit der fehlenden Absicherung verhält es sich mit fehlenden Benefits. Viele Unternehmen bieten Mitarbeitern Extraleistungen wie eine rabattierte Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio oder einen Zuschuss zur Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel an. Diese Vorteile werden auch sehr gern in Anspruch genommen: Laut einer Umfrage sind 11 % der Angestellten bereit, dafür auf einen Teil ihres Lohns zu verzichten.

Familie und Freiberuf: Tipps und Tricks

Viele frisch gebackene Mütter und Väter sind sich unsicher, ob sie der Doppelbelastung mit Familie und Selbstständigkeit gewachsen sind. Wir zeigen hier einige Tipps und Strategien, wie es trotzdem klappen kann:

  • Grenzen setzen: Auch wenn es schwerfällt, man sollte mit sich selbst, seiner Familie und seinen Geschäftspartnern klare Geschäftszeiten kommunizieren. Dies hilft dabei Routinen zu entwickeln, den Alltag zu strukturieren und eine Trennung zwischen Privaten und Geschäftlichen zu ziehen.
  • Strukturen aufbauen: Die Geschäftszeiten haben den Rahmen gesteckt, jetzt heißt es diese mit Aufgaben zu füllen. Man sollte festlegen, wann man aufsteht, wann genau man arbeitet und wann man sich Zeit für Kinder und Partner nimmt. Auch ein gemeinsames Abendessen als fixer Termin ist wichtig, sowohl für den Informationsaustausch als auch für den Familienzusammenhalt.
  • Netzwerk: Egal ob der Kleine krank wird oder ein Kundentermin sich in die Länge zieht, jeder gute Plan kann sich kurzfristig ändern. Man sollte vorsorgen und sich ein Netzwerk an Menschen aufbauen, die auch mal spontan die Kinderbetreuung übernehmen können. Dafür infrage kommen Eltern, Großeltern, oder andere Freiberufler, deren Kinder man im Notfall auch mal betreuen kann.
  • Pausen: Auch als Freelancer und Elternteil in Personalunion ist man keine Maschine. Niemand kann 24 Stunden am Tag über einen längeren Zeitpunkt funktionieren. Man sollte deswegen versuchen sich auch in stressigen Zeiten genügend Pausen einzuplanen und sich mal etwas zu gönnen, z. B. ein gutes Essen oder einen Saunabesuch, um die Akkus wieder aufzuladen und den Kopf freizubekommen.
  • Hilfe suchen: Klar, als Freiberufler möchte man so viel es geht selbst erledigen, denn Arbeitszeit von anderen kostet Geld und kann gegebenenfalls nicht die gewünschte Qualität haben. Die Arbeit eines Steuerberaters zum Beispiel kann sich aber recht schnell rentieren: Einerseits können so teure Fehler bezüglich der Steuer vermieden werden, andererseits gewinnt man so an Zeit, die man in seine Kernkompetenzen oder die Familie stecken kann.

Das Leben als Freiberufler bietet nicht nur Vorteile: Zwar kann man sich seine Zeit frei einteilen und ist niemandem Rechenschaft schuldig, ein hohes finanzielles Risiko und eine fehlende Absicherung können aber große Herausforderungen darstellen – besonders wenn man Familie hat. Beherzigt man jedoch einige der Tipps, ist es möglich, Familienleben und Selbstständigkeit unter einen Hut zu bekommen. Dafür spricht auch die Statistik – die Zahl der Freelancer steigt seit Jahren!

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