Pflegekräfte Durch Weiterbildung zu mehr Gehalt – wie realistisch ist das? Redaktion Das Berufsfeld Pflege soll von neuen Gesetzen und Reformen profitieren. Das bedeutet auch mehr Gehalt für Pflegekräfte in der Alten- und Kinderpflege. Höhere Qualifikationen durch Weiterbildung sollen auch die Entlohnung attraktiver machen. Die Arbeit als Pflegerin oder Pfleger ist anstrengend und fordernd. Umso wichtiger ist hier eine adäquate Bezahlung, da erschwerend Faktoren wie Schichtdienst, hohe Verantwortung sowie mentale als auch körperliche Belastung zu berücksichtigen sind. Maßnahmen wie das neue Pflegegesetz oder ein Qualifizierungschancengesetz ermöglichen eine gezielte Weiterbildung in der Pflege, die mit einer höheren Bezahlung verbunden sein soll. In der Praxis ist es jedoch so, dass man Gehaltserhöhungen oder grundsätzlich ein höheres Gehalt nicht als fix betrachten kann. Jeder profitiert von einer Weiterbildung, da diese Maßnahmen auch ein positives Einwirken auf die eigene Persönlichkeit und die Einstellung haben. Jedoch bleiben mitunter erwartende finanzielle Vorteile außen vor, da es unter den Kollegen Personen mit einer noch höheren Qualifizierung gibt. Gehaltsforderungen brauchen eine gute Basis Die Qualifikation, der Arbeitgeber und das Aufgabenfeld sind die wesentlichen Faktoren, die einen sehr großen und nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Gehalt haben. Auch in der Pflege gibt es verschiedenste Berufsfelder und damit verbundene Verdienststufen- und Unterscheidungen. Es geht nicht allein um die Verabreichung von Medikamenten, der Körperpflege oder anderen typischen Pflegeleistungen. Hinzu kommt noch die Frage des Trägers der Pflegeeinrichtung. Pflegekräfte im öffentlichen Dienst werden gemäß dem Tarifvertrag bezahlt, in der freien Wirtschaft kann man besser argumentieren. Oftmals spielen persönliches Verhandlungsgeschick und eine vorab gut durchdachte Argumentation zusätzlich eine entscheidende Rolle. Pflege versus Pflege Die Aufgabenbereiche in der Pflege unterliegen unterschiedlichen Gehaltsstufen. So verdient beispielsweise ein Pfleger in der Kranken- und Gesundheitspflege mehr als ein Pfleger in der Altenpflege. Arbeitnehmer, die in einem administrativen Arbeitsumfeld tätig sind, verdienen mehr als Pfleger in der unmittelbaren Patientenpflege oder eine Pflegekraft in der ambulanten Pflege. Noch interessanter sind Arbeitsfelder fern der aktiven Pflege wie die Pflegepädagogik oder das Qualitätsmanagement. Grundsätzlich ist es allerdings schon von Vorteil, eine Weiterbildung zu besuchen und sich den neuesten Entwicklungen rund um die Pflege nicht zu entziehen. Abgesehen von einer möglichen Gehaltserhöhung spricht der Wille, sich fortzubilden, für sich und das erhöht die Chancen für die Karriere. Fernstudium als Chance Wer sich weiterbilden und zugleich im Beruf bleiben möchte, kann ein Fernstudium in Betracht ziehen. Naheliegend ist ein Studium der Pflege. Doch auch verwandte Studiengänge oder solche, die sich gut mit dem bisherigen Berufsfeld kombinieren lassen, bieten sich an. Zum Beispiel können Pflegekräfte Soziale Arbeit studieren und auf diesem Weg zwei wichtige Aspekte miteinander verbinden. Denn in vielen sozialen Berufen sind zugleich pflegerische Fähigkeiten von Vorteil und umgekehrt. Unabhängig vom Studienfach bietet ein Fernstudium den Vorteil, dass Pflegekräfte weiterarbeiten und Geld verdienen können. Auch ein Umzug in eine Universitätsstadt wird dadurch überflüssig. Gespräch für Gehaltsverhandlungen Nach einer positiven Veränderung in der Pflege oder wichtigen Ereignissen sollte man durchaus das Gespräch suchen, um seine Position darzustellen. Die Weiterbildung sollte im Gespräch gut argumentiert werden. Schließlich hat man diese besucht, um eine bessere Entlohnung erwarten zu können. Ein klärendes Gespräch kann die aktuelle Lage verbessern und die Sichtweisen beider Seiten neu beleuchten, um ein gemeinschaftliche Lösung zu finden.